(06.01.2018, 14:03)Serge schrieb: Kriminelle Flüchtlinge: Experte kritisiert Studie und fordert Maßnahmen
Ein interessantes Interview. Herr Pfeiffer wird darin ziemlich zerrissen.
Das Problem bei Pfeiffer ist, dass er extrem narzisstisch ist. Das ist einer, der ständig sein Gesicht in eine Kamera halten muss.
Seine "Erkenntnisse" halten sich regelmäßig in Grenzen. Früher waren es bei ihm erst die Horrorvideos, dann in Sebnitz angeblich die Neonazis, dann die Computerspiele. Er kümmert sich nicht um die strukturellen Ursachen von Gewalt, sondern präsentiert immer eine einfache, monokausale Ursache. Die natürlich in Wirklichkeit nur eine Korrelation ist, denn Horrorfilme hat es auch vor der Erfindung der Videokassette gegeben und es gibt sie auch noch jetzt. Sie sind weit brutaler geworden seit damals, weil die FSK jetzt viel mehr durchgehen lässt. Man kriegt jetzt beinahe jeden Film ungeschnitten als FSK 18 oder wenigstens mit SPIO/JK. Es sind jetzt nur noch sehr vereinzelte Titel, die man aus Österreich oder notfalls England importieren muss. Aber Horrorfilme spielen inzwischen nicht mehr die geringste Rolle in Pfeiffers Welterklärungsmodell. Obwohl sie früher an allem schuld waren und seitdem noch viel fieser geworden sind. Die alleinige Schuld trägt bei Pfeiffer immer nur die Sau oder der bunte Hund, der gerade durchs Dorf rennt, nie die gesamtgesellschaftliche Entwicklung. Hätte er vor 450 Jahren gelebt und man hätte ihn nach der Ursache des 30-Jährigen Kriegs gefragt, wäre garantiert wie aus der Pistole geschossen gekommen: "Der Buchdruck natürlich".
Dass ein untauglicher Flickenteppich aus konfessionell unterschiedlichen Miniaturstaaten bestand, die sich um des Kaisers Bart stritten (Was passiert denn nun wirklich bei der Wandlung im Gottesdienst?), so etwas berücksichtigt er grundstätzlich nicht. Beim Buchdruck hätte sogar ein bisschen recht gehabt, aber nur aus Versehen. Dadurch wurde nämlich einer Vielzahl von Menschen erst ermöglicht, davon Kenntnis zu erhalten, dass es woanders auch anders geht.
Der Experte aus dem Interview hat die Weisheit aber auch nicht gepachtet.
Zitat:Einfach die Außengrenzen dicht zu machen, löst das Problem nicht. Da irrt Herr Pfeiffer, da irrt auch die Politik. Das ist eine Milchmädchenrechnung. Denn die Nordafrikaner reisen nicht einfach von Tunis oder Marrakesch nach Frankfurt. Da gibt es traditionelle Kontakte in die Communitys nach Spanien oder Frankreich. Europas Freizügigkeit ermöglicht die Einreise nach Deutschland. Und die Kriminellen bleiben hier, die werden wir nicht los.
Wenn es einem Afrikaner Vorteile bei der Überwindung der EU-Außengrenze bringt, einen Bekannten in Paris zu haben, dann ist die Außengrenze eben
nicht "dicht". Was machen die, wenn einer einen Zentner Koks einschmuggeln will? "Sorry, wir können ihn leider nicht aufhalten, denn soviel wir wissen, hat er einen Bekannten in Frankfurt"?