08.11.2017, 22:54
Morgen wird bei "Quer" ein Augsburger Thema behandelt.
Die werden doch kein Tucher im "Weißen Hasen" saufen?
Die werden doch kein Tucher im "Weißen Hasen" saufen?
(08.11.2017, 22:54)Lueginsland schrieb: Morgen wird bei "Quer" ein Augsburger Thema behandelt.
Die werden doch kein Tucher im "Weißen Hasen" saufen?
(08.11.2017, 23:42)PuK schrieb: Exkurs:
Und wer schon mal einen "Bierlieferungsvertrag" gelesen hat und die nötige zivilrechtliche Vorbildung hat, um zu verstehen, was da drinsteht, der kommt niemals mehr auf den Gedanken eine Gaststätte von einer Brauerei zu pachten. Das sind Killerverträge. Man muss Mindestmengen an Bier bezahlen. Nicht unbedingt liefern lassen, darauf verzichten sie auch gerne. Aber man muss sie bezahlen, auch wenn man keine Chance hat, sie zu verkaufen. Das unterschätzen sehr viele Gastronomen, und deshalb sind viele gepachtete Gaststätten so kurzlebig.
Wenn Gastronomie und eigene Kneipe, dann nur brauereifrei. Das bietet nämlich auch den Gästen etwas. Ich kann dann nicht nur eine Sorte Pils anbieten, sondern vier oder fünf. Gerade beim Pils ist es so, dass die Bayern das nicht können, denn Pils ist untergärig. Die Bayern können obergäriges, malziges Bier brauen. "Obergärig ist unser Bier - Hacker Pschorr!" war mal ein Slogan. Durfte man damals sogar noch im Radio senden. Aber sie können kein untergäriges wie Pils oder Alt. Beim Alt versuchen sie es erst gar nicht und beim Pils bleibt es bei Versuchen. Die guten, hopfigen, herben Pilsener kommen praktisch alle aus Norddeutschland, und deshalb gibt es die in Augsburg in fast keiner Kneipe. (Das einzige meiner Ansicht nach trinkbare Pils aus Süddeutschland ist übrigens das "Rothaus Tannenzäpfle " aus dem Schwarzwald. Sehr herb und sehr gut. Man muss das Herbe aber mögen, Weizen- und Dunkelbiertrinker sollten eher bei ihrem gewohnten Getränk bleiben. Die können nicht mit den Bitterstoffen umgehen.)
(09.11.2017, 09:49)Martin schrieb: Allerdings würde ich mir in manchen Fällen auch mehr Befugnisse für den Staat wünschen, z. B. dass Schwerstsüchtige auch gegen ihren Willen in einer entsprechenden Einrichtung entgiftet werden. Letztendlich ist es zu ihrem eigenem Vorteil.
Martin
(09.11.2017, 11:05)Klartexter schrieb: Es ist leider immer noch nicht in vielen Köpfen angekommen, dass Alkoholismus eine Krankheit ist. Da hilft nur konsequente Abstinenz, aber bei den Leuten der "Szene" ist das oft schwierig. Denn der "gute" Bürger will mit ihnen nichts zu tun haben, und bei den "Kameraden" gehört der Stoff mit dazu. Esschaffen nur wenige, aus dem Millieu wieder raus zu kommen, zumal man ja Ablehnung von allen Seiten erfährt. Nur wenn der Mensch eine Hoffnung auf eine bessere Zukunft hat und auch wieder eine eigene Wohnung hat, ist eine dauerhafte Abkehr vom Millieu möglich. Eine Entgiftung allein würde hier nicht helfen.
(08.11.2017, 22:54)Lueginsland schrieb: Morgen wird bei "Quer" ein Augsburger Thema behandelt.
Die werden doch kein Tucher im "Weißen Hasen" saufen?
(09.11.2017, 15:16)Sophie schrieb: Wohin mit Augsburgs Trinkern?
Diese Trinker sind nicht selten Mehrfachsüchtige. Das heißt es wird am HH-Platz auch mit Drogen gehandelt und die Leute fallen aufgrund von Drogengenuss auch extrem aus der Rolle.
Da in der betreuten Trinkstube gewiss keine Drogen geduldet werden, wird ein Teil der Belegschaft des Nordbahnhofs dort auch nicht hingehen.
(10.11.2017, 13:17)PuK schrieb: Der offene Konsum wird sicher nicht geduldet werden. Wir sind ja nicht in FF/M oder Berlin. Und das wurde ja auch schon von der Stadt kommuniziert. Es wird aber mit Sicherheit ein Grauzone in der Form geben, dass Leute dort sind, die schon vorher draußen etwas eingeworfen haben.
Was ist denn deine Alternative? Du kannst am Eingang Wischtests veranstalten. Diese Teststreifen sind inzwischen spottbillig und es gibt sogar welche, die mit einem Wisch über die Haut gleich auf mehrere gängige Drogen testen. Die Positiven schickst du wieder weg und lässt nur die Negativen rein. Dann hast du die leichten Fälle unter Dach und Fach und die schweren stehen oder hocken am HH-Platz weiterhin in der Gegend rum. Es gibt aber dann zwei Orte, wo man vermehrt Süchtige antrifft, statt bisher einem. Das wird die Akzeptanz der Stube beim Rest der Bevölkerung nicht steigern.
Ich sehe zwei andere Probleme.
Es ist ungeschickt, dass das ein Haus mit unten einer ehemaligen Gaststätte und mit oben vermieteten Wohnungen ist. Ein Gebäude, das nur diesem Zweck dient, wäre besser gewesen. Aber es gibt dort praktisch nichts, was in Frage käme.
Und dass die AZ das Thema schon jetzt, vor der Eröffnung so hochkocht, ist auch nicht gut. Fast jeden Tag ein Artikel, was soll denn das? Das ist doch Stimmungsmache dagegen, jetzt, wo man noch nichts genaues weiß. Ich würde halt erst mal abwarten und wenn das Ding zwei oder drei Wochen offen ist, dann einen Artikel über erste Erfahrungen mit dieser Einrichtung bringen. Aber diese Serie rein spekulativer Artikel jetzt ist nur geeignet, die Gemüter derer, die sich in Oberhausen für anständige Menschen halten, in Wallung zu bringen.
(09.11.2017, 11:05)Klartexter schrieb:Das würde gar nichts bringen, Martin. Ich bin seit über 36 Jahren auf dem Gebiet aktiv, und ich kenne etliche Fälle, die schon diverse "Jubiläen" in Bezirkskrankenhäusern "feiern" konnten. Das Problem liegt darin, dass Alkohol eine legale Droge ist, ein Bier oder Wein ist nichts anstößiges, der berühmte Verdauungsschnaps auch nicht. Erst wenn die Menschen als sogenannte Penner auffallen regt man sich auf. Aber es gibt auch in der sogenannten "guten" Gesellschaft viele Menschen, welche dieselben Probleme haben, sie aber mehr oder weniger wenn auch nur mühsam verbergen können.
Es ist leider immer noch nicht in vielen Köpfen angekommen, dass Alkoholismus eine Krankheit ist. Da hilft nur konsequente Abstinenz, aber bei den Leuten der "Szene" ist das oft schwierig. Denn der "gute" Bürger will mit ihnen nichts zu tun haben, und bei den "Kameraden" gehört der Stoff mit dazu. Esschaffen nur wenige, aus dem Millieu wieder raus zu kommen, zumal man ja Ablehnung von allen Seiten erfährt. Nur wenn der Mensch eine Hoffnung auf eine bessere Zukunft hat und auch wieder eine eigene Wohnung hat, ist eine dauerhafte Abkehr vom Millieu möglich. Eine Entgiftung allein würde hier nicht helfen.