(12.09.2017, 13:15)Klartexter schrieb: Dein Vergleich hinkt gewaltig, aber das weißt Du ja selbst.
Selbstverständlich, ich bin ja nicht doof.
Ich hätte auch noch etwas anderes anzubieten.
Die Kultur da drüben ist einfach anders, gewalttätiger. Vielleicht kommt das auch noch irgendwo aus der Einwanderungsgeschichte her, dass man sich das Land von den Indianern gewaltsam nehmen musste. Bei uns ist die Völkerwanderung schon so lange her, dass sie aus dem kollektiven Bewusstsein verschwunden ist, aber dort nicht.
Gewalt scheint einfach untrennbar mit der amerikanischen Geschichte und Kultur verbunden zu sein. Man muss sich ja nur ansehen, was im Kino an amerikanischen und deutschen Filmen läuft. Das ist ein gewaltiger Unterschied vom "Gewaltlevel" her.
Man tickt dort drüben anders, und es ist am Ende doch auch egal, wieso. Solchen Leuten sollte man aber eher keine Waffen in die Hand geben, und die Waffengesetze drüben sind natürlich zu lax und gehörten verschärft. Aber das ist deren Sache und wir haben kein Recht, ihnen da reinzureden, solange sie nur dort drüben schießen.
Bei uns könnte man die übertrieben strengen Waffengesetze dagegen wohl ein bisschen lockern. Denn es wird langsam lächerlich. Man kann sich inzwischen nach dem WaffG strafbar machen, wenn man sich im Supermarkt ein langes Küchenmesser kauft. Wenn man es nämlich dann, z.B. in der Straßenbahn aus seiner Plastikverpacknung befreit, um es vielleicht näher anzusehen oder die Schärfe zu prüfen, dann ist es nicht mehr in einem verschlossenen Transportbehältnis und man ist dann illegal damit auf der Straße unterwegs, bis man in seine Wohnung kommt. Das ist nur noch übertrieben und hält die Typen mit den Macheten und Dönermessern ja auch nicht auf.
Früher hatten wir "Fahrtenmesser". Das wäre heute schon mindestens ein Zweifelsfall.
Als ich 14 war, war ich am Gardasee in Lazise im Urlaub. Da gab es einen Markt und auf dem Markt einen Stand, an dem Messer verkauft wurden. Dort gab es ein Sprungmesser zu kaufen, mit einer gut 20 cm langen Klinge. So ein stilettartiges Ding mit einem Knopf zum Drücken, und wenn man ihn drückt, springt die Klinge aus dem Griff. Also ein sogenanntes "Einhandmesser", das heute bauartbedingt verboten ist. Das darf man nicht mehr besitzen, nicht einmal in den eigenen vier Wänden.
Das wurde mir in Lazise mit 14 einfach so verkauft. Der Verkäufer wollte keinen Ausweis und keinen Erwachsenen sehen, nichts. Nur das Geld.
Heute müsste man das Messer beim LRA abgeben. Man kann es auch im Schraubstock einspannen und die Klinge abbrechen, dann ist es "unbrauchbar" und man kann es im Hausmüll entsorgen. Aber ich habe es sowieso nicht mehr. Ich habe es mit 16 gegen ein paar Schallplatten mit einem Freund getauscht. Soviel ich weiß, hat er noch keinen Mord damit begangen.