18.06.2017, 12:42
Zitat:Der Anteil der Menschen in extremer Armut hat in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen. Den Vermögenden dieser Welt geht es zwar immer besser; doch auch die Schwachen haben zunehmend mehr zum Leben.
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Doch ein Blick zurück kann uns Mut für die Zukunft machen. Denn zum Beispiel im Jahr 1970 war die Welt noch ungerechter als heute. Zwei Jahrhunderte der Industrialisierung hatten den Westen reich gemacht, während der Süden - Asien, Afrika, Südamerika - arm blieb. Die globale Einkommensverteilung, so zeigen Daten des Tübinger Ökonomen Jörg Baten, sah aus wie ein Kamel mit zwei Buckeln: ein zweigeteilter Planet mit einer reichen "ersten" Welt (der rechte dunkle Höcker im Bild über diesem Artikel) und einer armen "dritten" (linker Höcker).
Diese Welt, wie sie heute noch immer der Vorstellung sehr vieler Menschen entspricht, gibt es nicht mehr. Denn zahlreiche Entwicklungsländer, darunter Indien und China, folgten dem Westen auf dem Weg des Wachstums nach. Die Weltbank setzt die Armutsgrenze heute bei 1,90 Dollar pro Tag fest, kaufkraftbereinigt. Der Anteil der Menschen, die demnach in extremer Armut leben, hat von 37 Prozent im Jahr 1990 auf zehn Prozent im Jahr 2015 abgenommen.
Die Reichen werden reicher - die Armen aber auch