(19.04.2017, 21:26)Klartexter schrieb: Es sollte Dir schon bekannt sein, dass diese Baustelle fast ein Jahr wegen der archäologischen Grabungen dort stillstand. Erst nach Ende dieser Grabungen konnte man mit dem eigentlichen Bau beginnen. Der Investor war auch nicht begeistert, dass er so lange blockiert wurde.
Ist mir klar. Trotzdem danke für den Hinweis.
Und das war nicht absehbar?
Überall unter der Innenstadt liegt irgendwas Verschüttetes von den alten Römern. (Ach was, Innenstadt. Ich habe schon in 20 km Entfernung von Augsburg beim Umgraben in Mutters Garten auf dem Lechfeld nahe der Via Claudia [aber auch nicht
wirklich nahe dran, sondern etwa einen halben Kilometer davon entfernt] römische Münzen gefunden. Die sind halt bloß leider nix wert. Die sind so ähnlich wie die Cent-Münzen, von denen man immer viel zu viele im Geldbeutel hat. Egal, wie sehr man darauf achtet, passend zu zahlen.) Es wäre also ein außerordentlicher Zufall, wenn ausgerechnet am Judenberg gar nichts läge, was Denkmalschützern schützenswert vorkäme.
Es war also von Anfang an absehbar, dass diese Baustelle wegen der Archeologie für längere Zeit ruhen würde. Eigentlich so gut wie sicher. Dann muss man halt mit der Überdachung der Nachbarschaft erst dann anfangen, wenn sicher ist, dass auch tatsächlich zügig gebaut werden kann. Wenn man auf freiem Feld bauen würde, wäre es ja wurst, wie zügig das geht. Nur gehen in diesem Fall über tausend Leute jeden Tag diesen Weg, weil der Judenberg kein freies Feld ist. Und diese Menschen länger als nötig mit Umwegen zu belästigen, muss und darf nicht sein.
Oder man muss halt die Überdachung notfalls für die Zeit, in der der Bau ruht, wieder wegnehmen, wenn man das Wasser nicht halten konnte und sie einfach schon mal angebracht hat.
Ich habe da inzwischen null Verständnis mehr dafür. Für so einen Pipifax, der nur deshalb nötig ist, weil irgendwelche Leute das ABC nicht können. Eines nach dem Anderen.
A: Ein Grundstück, das nötige Geld und eine Idee haben.
B: Das mit dem Denkmalschutz klären.
C: Zügig bauen.
Aber die machen einfach ACB, und hinterher gucken alle Beteiligten wie Rehe bei Nacht, wenn man sie mit dem Fernlicht anleuchtet, und fragen sich, warum es nicht vorangeht. Geschweige denn zügig. Das wäre ja eigentlich immer noch wurst, wenn nicht viele andere Leute davon betroffen wären, wie bei solchen Baumaßnahmen.
Das dauert alles schon viel zu lange!
Ach ja. Und wenn der "Investor" kein Investor wäre, also eine vermutlich "juristische Person" mit dem Sitz in irgendeinem Ausland, sondern eine natürliche Person aus Augsburg, dann ginge das viel schneller. Dann müsste sich dieser Mensch nämlich den Leuten stellen. Geht aber schlecht, wenn das ein Fonds ist, der auf den Malediven residiert.
Man müsste (grundsätzlich, wenn man an der Regierung wäre) auch über Gesetze nachdenken, die den Kauf von Grund und Boden in Deutschland an die deutsche Staatsangehörigkeit knüpfen. Zumindestens daran, dass es auf der Käuferseite einen Ansprechpartner gibt, der in der Weise verantwortlich ist, dass man ihn notfalls auch einsperren kann. Einen Fonds kann man schlecht ins Gefängnis stecken. Besser wäre, wenn nur natürliche Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit deutschen Grund und Boden kaufen könnten. Ausländische Firmen ("juristische Personen", wie alle Firmen), die natürlich deutschen Grund und Boden auch benutzen müssten, müssten sich dann halt über Treuhänder behelfen. Und das wären dann die Leute, die man belangen könnte. Das ginge alles. Man müsste es nur wollen.
Wenn ich der König von Deutschland wäre, dann würden sich die Leute wundern. Die allermeisten wären positiv überrascht, und ein paar wenige würde es ganz hart treffen. Kollateralschäden.
Aber zum Glück bin ich ja nicht der König von Deutschland.