(29.04.2017, 08:50)Sophie schrieb: Das war ja von Anfang an klar. Fragt sich nur, ob die Leute Schulz nicht kannten und viel interessanter:
Kannten die Medien ihn auch nicht? :cool:
Oder warum hypten sie ihn zunächst?
Alles so durchsichtig, dass es la la la lal laaaaangweilig ist.
Berechtigte Frage.
Natürlich kannten ihn die Medien, konkret die Journalisten und Moderatoren, letztlich genauso wenig wie der Bürger Thomas Schmid - Ausnahmen mag es geben. Man wusste von ihm eigentlich nichts, außer dass er im EU-Parlament mal eine heftige Kontroverse mit dem damaligen turnusmäßigen EU-Vorsitzenden Berlusconi hatte, der ihn für die Rolle des Chefs eines Nazi-Konzentrationslagers in einem italienischen Film vorgeschlagen hatte. Dieser Vorschlag des frühen Trump-Verschnitts Berlusconi hat ihn sozusagen ex negativo geadelt. Von da an galt Schulz als der unerschrockene Kämpfer gegen rechte Umtriebe im EU-Parlament.
Bekannt dürfte er einigen Bürgern und Journalisten auch durch einen Auftritt in Frontal21 geworden sein, wo das erste mal Vorwürfe gegen die von ihm selbstgefällig einverleibte 24h/365days-Spesenflat erhoben wurden. Die von ihm praktizierte Vetterles-Wirtschaft kam dann auch noch ans Licht.
Vor allem aber kämpfte und intrigierte er - und da war ihm jede Unterstützung recht, mal von rechts, mal von den Grünen - um seinen Aufstieg in der EU-Hierarchie. Über Weiteres, was nicht so arg gut zu Schulzens Heiland-Image passt, wurde in den letzten Tagen ja zum wiederholten Mal berichtet.
Dass die Medien bei diesem Hype so gierig mitmachten, überrascht nicht. Ein Newcomer aus den nebulösen Tiefen des EU-Parlaments, von SPD-Wahlkampf-Strategen und Medienfachleuten plakativ im wahrsten Sinne des Wortes in Szene gesetzt (aber der markante Kopf auf dem Plakat kann nicht der von Schulz sein), einer der die SPD retten soll, das versprach massenweise Leser und Zuschauer, vor allem von den langzeitfrustrieren (Ex-) SPD-Mitgliedern und -Anhängern, die dann auch in Extase verfielen.
Dieser Hype, allerdings auf einer anderen Grundlage, fand ja auch bei vuzGutt statt (jung, dynamisch, attraktiv -also alles, was bei Politikern in dieser Bündelung kaum vorkommt), und wie bei Schulz ging dann der Lack ab, zwar etwas langsamer, weil er schon in höchste Ämter gehievt worden war, aber der Komet ging ziemlich genau nach zwei Jahren unter.
Könnte übrigens/wahrscheinlich auch bei Macron so sein.