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Quo Vadis, Türkei?

(19.03.2017, 10:25)TomTinte schrieb:  Warum beendet der Sultan dann die Verhandlungen, sondern droht bei Abbruch der EU und einstellen der EU-Hilfen mit Kündigung des Flüchtingsdeal? At

Weil das die richtige Reaktion ist.
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Ein sehr interessanter analytischer Kommentar von Ferdinand Knauß  in der WirtschaftsWoche.

Warum Deutschland Integrationskraft fehlt 

Zitat:Angesichts der in Deutschland lebenden Erdoğan-Fans kann man nicht mehr davon ausgehen, dass aus all den Millionen Migranten in Deutschland und noch vielen Millionen künftigen Zuwanderern problemlos „Die neuen Deutschen“ werden, die der Politologe und Merkel-Berater Herfried Münkler in seinem gleichnamigen Buch beschreibt [...]
Integrieren heißt Einfügen von bisher Ausgeschlossenen in eine Gruppe. Aus Fremden werden Eigene. Aber Fremde können nicht zum Teil des Eigenen werden, wenn es zugleich gar kein Eigenes mehr geben soll. Eine Gesellschaft, deren Elite ausschließlich an universellen Ideen orientiert ist, also nur noch „Menschen“ und die Welt kennen will, jegliches nationale Interesse als unmoralisch brandmarkt und das Eigene als Kategorie schlechthin abschaffen will, kann schließlich auch keine Fremden mehr einbinden.

Die Einbindung in die deutsche Volkswirtschaft und in die Sozialsysteme seien lange nicht ausreichend für eine Integration. Die Identifikation mit Deutschland über die Eingliederung in den deutschen Arbeitsmarkt nicht möglich. Materielle Absicherung schaffe keine emotionale Nähe. Knauß verweist dabei auf den stark überzogenen "bombastischen Patriotismus" und die patriotischen Rituale in den USA, mit denen man die Einwanderer emotional absichere.
Sein Fazit:
Wenn Deutschland ein Einwanderungsland sein wolle, dann müsse es ein Land mit starkem Bürgersinn und starkem Staat sein. Es müsse Schutz bieten, so auch vor den Schergen Erdogans, aber auch ein unmissverständliches Bekenntnis zu Pflichten und Verantwortung von Neubürgern einfordern. Man müsse wissen, was man ist, woher man komme und man müsse dies auch bewahren wollen. Für Alt- und Neubürger und deren Nachkommen.
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(19.03.2017, 12:46)Serge schrieb:  Ein sehr interessanter analytischer Kommentar von Ferdinand Knauß  in der WirtschaftsWoche.

Warum Deutschland Integrationskraft fehlt 


Diese Analyse geht in die Irre, da Herr Knauß von falschen Voraussetzungen ausgeht: Wo steht geschrieben, dass es "kein Eigenes mehr geben soll"? Nirgendwo, also braucht man den Rest der klugen Analyse gar nicht mehr lesen. Mit hysterischen Unterstellungen kommt man in dieser Frage nicht weiter.
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(19.03.2017, 12:46)Serge schrieb:  Ein sehr interessanter analytischer Kommentar von Ferdinand Knauß  in der WirtschaftsWoche.

Warum Deutschland Integrationskraft fehlt 


Die Einbindung in die deutsche Volkswirtschaft und in die Sozialsysteme seien lange nicht ausreichend für eine Integration. Die Identifikation mit Deutschland über die Eingliederung in den deutschen Arbeitsmarkt nicht möglich. Materielle Absicherung schaffe keine emotionale Nähe. Knauß verweist dabei auf den stark überzogenen "bombastischen Patriotismus" und die patriotischen Rituale in den USA, mit denen man die Einwanderer emotional absichere.
Sein Fazit:
Wenn Deutschland ein Einwanderungsland sein wolle, dann müsse es ein Land mit starkem Bürgersinn und starkem Staat sein. Es müsse Schutz bieten, so auch vor den Schergen Erdogans, aber auch ein unmissverständliches Bekenntnis zu Pflichten und Verantwortung von Neubürgern einfordern. Man müsse wissen, was man ist, woher man komme und man müsse dies auch bewahren wollen. Für Alt- und Neubürger und deren Nachkommen.

Sorry, Serge, aber das ist Müll.
Der Internationalismus muss das Endziel sein, nicht die Nationalisierung.
Deshalb fehlt nicht uns Patriotismus oder Integrationswillen, der fehlt bei den Türken, die hier leben, jedenfalls bei denen, die ihr Selbstverständnis davon ableiten, dass sie Türken und Moslems sind.

Amerika anhand der patriotischen Rituale, die bis zur Hysterie reichen, die "emotionale Absicherung" ihrer Einwanderer nachzusagen, ist schon ein starkes Stück.

Mir sind Patrioten lästig, weil ich "Deutsch sein", "Amerikanisch sein" usw. nicht für ein verwertbares Attribut halte.
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(19.03.2017, 16:50)bbuchsky schrieb:  Sorry, Serge, aber das ist Müll.
Der Internationalismus muss das Endziel sein, nicht die Nationalisierung.
Deshalb fehlt nicht uns Patriotismus oder Integrationswillen, der fehlt bei den Türken, die hier leben, jedenfalls bei denen, die ihr Selbstverständnis davon ableiten, dass sie Türken und Moslems sind.

Amerika anhand der patriotischen Rituale, die bis zur Hysterie reichen, die "emotionale Absicherung" ihrer Einwanderer nachzusagen, ist schon ein starkes Stück.

Mir sind Patrioten lästig, weil ich "Deutsch sein", "Amerikanisch sein" usw. nicht für ein verwertbares Attribut halte.

Es geht nicht um Nationalisierung, sondern um eine Identität in der immer mehr zunehmenden und oft unüberschaubaren Vielfalt.
Internationalismus - entschuldige, ein hohler Begriff. Wischiwaschi. Wer kann damit etwas anfangen. TTIP? CETA? Nato? EU? Afrikanische Union? UNO?
Was funktioniert davon wirklich?
Jetzt wo Trump die Nato in Frage stellt, sind alle ratlos und haben Schiss. Was bedeutet, dass die USA de facto die Nato sind und diese deshalb funktioniert hat. Aber alles andere?
Der einzige Internationalismus, der funktioniert, ist der des Geldes, der Banken.
Oder was bedeutet schon Internationalist? Nichts, eine wohlklingende Leerformel, ideologisch besetzt von Leuten, die alle Menschen lieben, wirklich lieben. Die nicht genug kriegen können von muslimischen Flüchtlingen ... las ich vor kurzem Devil
Was die patriotischen Rituale angeht, sprach Kneuß von "bombastischem Patriotismus". Was seine Haltung dazu klar ausdrückt, denke ich. Meine übrigens auch, das solltest du wissen.
Wie soll man jemand in ein Land integrieren können, wenn man ihm außer der Lohnsteuerkarte und der Mitgliedschaft in der AOK nichts Gemeinsames zu bieten hat? Und alle zwei/vier Jahre eine Fußball-EM/WM?
Sehen Sie, der Fußball. Da erleben die Menschen verschiedener Nationalitäten dann ein Gemeinschaftsgefühl, eine verbindende Emotionalität, da darf man auch in Deutschland weitgehend unbehelligt und unbelästigt Fahnen schwingen. Offensichtlich braucht die Mehrheit solche identitätsstiftenden Ereignisse. Du vielleicht nicht. Aber du bist nicht die Mehrheit. Ich bräuchte sie auch nicht. Aber je weniger man sich über seine eigene Unabhängigkeit (von allem Möglichen) definieren kann, umso so wichtiger scheint die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft zu sein. Ich finde das nicht nur nicht schlimm, sondern normal. Die Mehrheit der Menschen sind ausgeprägt soziale Wesen.
Wo ich dir ausdrücklich zustimme, ist die Tatsache, dass sich strikte Muslime kaum integrieren lassen werden.
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(19.03.2017, 16:50)bbuchsky schrieb:  Sorry, Serge, aber das ist Müll.
Der Internationalismus muss das Endziel sein, nicht die Nationalisierung.

Das ist der Punkt, der gerne übersehen wird. Leider ist es gerade ein Teil der Linken, der neuerdings wieder auf Nationalismus macht. Das ist auch die Verbindung zu den Rechten.
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(19.03.2017, 12:46)Serge schrieb:  Ein sehr interessanter analytischer Kommentar von Ferdinand Knauß  in der WirtschaftsWoche.

Warum Deutschland Integrationskraft fehlt 


Die Einbindung in die deutsche Volkswirtschaft und in die Sozialsysteme seien lange nicht ausreichend für eine Integration. Die Identifikation mit Deutschland über die Eingliederung in den deutschen Arbeitsmarkt nicht möglich. Materielle Absicherung schaffe keine emotionale Nähe. Knauß verweist dabei auf den stark überzogenen "bombastischen Patriotismus" und die patriotischen Rituale in den USA, mit denen man die Einwanderer emotional absichere.
Sein Fazit:
Wenn Deutschland ein Einwanderungsland sein wolle, dann müsse es ein Land mit starkem Bürgersinn und starkem Staat sein. Es müsse Schutz bieten, so auch vor den Schergen Erdogans, aber auch ein unmissverständliches Bekenntnis zu Pflichten und Verantwortung von Neubürgern einfordern. Man müsse wissen, was man ist, woher man komme und man müsse dies auch bewahren wollen. Für Alt- und Neubürger und deren Nachkommen.
Also zurück zum Nationalismus? Zu geschlossenen Grenzen?
Deutschland ist seit Jahrhunderten ein Einwanderungsland. Warum es gerade bei den Türken mit der vollständigen "Assimilierung" nicht so geklappt hat, liegt auf der Hand. Und das hat weniger religiöse Gründe...


Es gab bei der ersten und auch zweiten Generation der Gastarbeiter keinerlei Bemühungen, sie zu integrieren. Weder Sprachkurse noch sonstige Integrationsangebote.  Man dachte ja, sie gehen wieder zurück und das auf beiden Seiten. Gemocht hat man insbesondere die Türken nie. Das geht bei der Wohnungssuche los, in manchen Schulen und endet bis heute in der Tatsache, dass Menschen die hier geboren sind, keinen freien Zugang zu allen Lokalitäten in diesem Lande haben.
Dieser Frust hat sich über Jahrzehnte aufgebaut. Da muss man sich nicht wundern, dass sich ein Teil von der deutschen Gesellschaft abwendet und "back to the roots" als Heilmittel betrachtet.

Ein junge Türke kürzlich in einem TV-Interview hat es mit wenigen Worten auf den Punkt gebracht: "Wir haben Euch geliebt, ihr habt uns über Jahrzehnte abgelehnt. Das ist das Ergebnis." (sinngemäß - leider finde ich das Interview nicht mehr).
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(19.03.2017, 17:39)Serge schrieb:  Es geht nicht um Nationalisierung, sondern um eine Identität in der immer mehr zunehmenden und oft unüberschaubaren Vielfalt. .....
Aber je weniger man sich über seine eigene Unabhängigkeit (von allem Möglichen) definieren kann, umso so wichtiger scheint die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft zu sein. Ich finde das nicht nur nicht schlimm, sondern normal. Die Mehrheit der Menschen sind ausgeprägt soziale Wesen.
Wo ich dir ausdrücklich zustimme, ist die Tatsache, dass sich strikte Muslime kaum integrieren lassen werden.

Wir haben so viele Randgruppen und Minderheiten in unserer Gesellschaft - nicht nur hier, fast überall. Wie sieht's denn da mit Integration aus? Ist ein Neonazi, ein Punk, ein Obdachloser, ein Öko-Fanatiker, ein Hartz-V-ler, ein einsamer alter Mensch....wirklich zu integrieren? Das sind Millionen. Wohin soll man diese "intergrieren"? Welches Abbild eines Deutschen stellt man sich da vor? Welches Gemeinschaftsgefühl sollte erzeugt werden?

Wir leben nun mal in einer pluralistischen, vielfältigen Gesellschaft. Dazu gehören eben auch streng gläubige Muslime sowie streng gläubige Katholiken, Evangelen oder Juden.

Bei 5 % Bevölkerungsanteil an Muslimen, davon nur ein Teil streng gläubig und die allermeisten friedlich, ist unsere Gesellschaftsform nicht in Gefahr.
Wir haben mehr als genug andere Probleme, die es zu lösen gilt damit demokratische und soziale Strukturen erhalten bleiben.

PS: Auch Sie propagieren hier immer mehr das Feindbild "Muslime". Das ist sehr bedauerlich und trägt bestimmt nicht zu guten Lösungen bei.
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Die jahrelange systematische, panikartige Hetze gegen Muslime hat auch Teile der Sozialdemokraten und Linken infiziert bzw. es wurden tiefe Ressentiments nach oben gespült. War ja früher nicht "salonfähig". Seit 9/11 ist die Welt eine andere. Der IS und andere Gruppierungen sowie diverse Bürgerkriege wären sonst nicht möglich gewesen bzw. so ausgeartet.

Und jetzt auch noch insbesondere die Türken, die hier schon so lange leben, einfach in diesen Topf zu schmeißen, ist mehr als schäbig.

Gibt es eigentlich einen einzigen islamistischen Anschlag von einem Türken in Deutschland?

PS: War Amri ein religiöser Mensch oder alle anderen Attentäter der letzten Jahre? Meistens lauter abgehängte junge Männer ohne Perspektive, die ihre Religion niemals oder nur kurzzeitig gelebt haben. Das bleibt ein Dauerproblem, was niemanden wirklich interessiert. Das Geld für alle "Überwachungsdienste" sollte man lieber in Bildung, Präventions- und Integrationsmaßnahmen stecken...
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Der Internationalismus ist kein "hohler Begriff", er ist eine Zwangsläufigkeit.
Jedenfalls in dem Fall, in dem wir uns über diese Kultur der Schützenkönige und Vorgartenzwerge hinaus gesellschaftlich und kulturell weiterzuentwickeln gedenken. Wenn es nur darum geht, dem bisherigen Zyklus von Krieg und Zerstörung mit kurzen Phasen des Friedens anzuhängen, dann, bitteschön, weiter so.

Ich mache mal hier einen Schnitt, weil es zu lästig ist, ständig Allgemeinplätze abzusondern, und verlange vom Foristen den Einsatz seiner Phantasie.

Szenario:
Nasa entdeckt Kometen in der Größe Kubas, Kurs Erde.

Nach den Prämissen, die der "Knauß" in seinem Pamphlet betont sehen möchte, werden wir die Zeit bis zum Einschlag mit Debatten verbringen, weil wir uns erst über die gemeinsamen Interessen verständigen müssen, und zuletzt scheitert jeder Plan, weil wir nicht ein Fluchtraumschiff bauen müssen, sondern 200. "Mit denen reise ich nicht!" 

Glaubt denn irgendwer, dass sich das Zusammenleben und die Angleichung der Verhältnisse ohne ein Miteinander realisieren läßt? Die Kultivierung der Differenz kann kaum Grundlage für die nötige Verständigungsbereitschaft bieten.

Zu Deiner "Identität", Serge. Ist das etwa kein hohler Begriff? Warum sollte man die in der Kindheit zur Persönlichkeitsbildung erdachten Abgrenzungen zu anderen zu seinem Lebensinhalt machen? Nachdem man weiss, wer man ist, sollte man versuchen, an der Herstellung von Gemeinsamkeit zu arbeiten. Wer sich nur gut fühlt, wenn es anderen schlechter geht als ihm selbst, ist charakterlich nicht voll ausgebildet. Sich erheben zu müssen, etwa durch die Zugehörigkeit zu einer Religion oder einer Volksgruppe, um "Identität" zu empfinden, birgt den Keim zur Differenz.
 
Nötig ist es, ein Bewußtsein für das Gemeinsame zu kultivieren, was auf Basis patriotischer Hysterie ebensowenig zu realisieren sein wird wie bei jeder anderen Form von Abgrenzung.
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