Deutschland und die Energiekrise

[Klartexter]

Na ja, beim Focus-Link erfährt man schon etwas mehr:

- "Dem Vorhaben mit für das „Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze“ liegt ein 89-seitiger Entwurf zugrunde."
- "Für jedes einzelne Gebäude in Deutschland sollen Daten zum Heiz- und Stromverbrauch der vergangenen drei Jahre [...]"
- "[...] Lage (Adresse oder amtliche Liegenschaftsbezeichnung), zur Nutzung, zum Baujahr sowie zu geschützter Bausubstanz“ sollen erhoben werden."

Neu ist, verglichen mit Ihrem Kehrplan:

- Rückwirkende Erfassung
- Stromverbrauch
- Nutzung

Wobei ich mich schon frage, weshalb man 89 (!) Seiten braucht, wenn da angeblich nur das drinsteht, was eh schon im Gesetz steht?

So oder so ist es es ein kommunikatives Desaster. Und ich frage mich auch, weshalb die gesamte Presselandschaft, mit Ausnahme vermutlich von den grünen Leitblättern SZ und TAZ, so auf diese Pläne eindrischt? Sind die auch alle "AfD-nah"?

Martin

Na ja, Martin, der Focus war schon immer schwarz eingestellt, aber das ist hinreichend bekannt. Ich weiß ja nicht, ob Sie schon mal mit der Planung größerer Projekte zu tun hatten, Martin, da sind 89 Seiten jetzt nichts ungewöhnliches. Denn es ist ja ein GesetzesENTWURF, in dem müssen auch Informationen enthalten sein, die bei einer Verabschiedung als Gesetz nicht mehr drin sein müssen. Denn Gesetze werden vom Bundestag beschlossen, und die Abgeordneten wollen ja auch Bescheid wissen und nicht nur die Hand heben sollen.

Man wirft der Politik ja auch gerne vor, dass sie planlos agiere, will die Politik aber dann Beschlüsse mit entsprechenden Datenhintergrund fassen, ist es auch wieder nicht recht. Gerade beim Thema heizen sind solche Daten aber eine gute Grundlage, um einen Wechsel der Energieträger auf sichere Beine zu stellen. Andere Länder haben das längst gemacht und entsprechende Infrastruktur aufgebaut.

Wie gesagt, man prügelt da jetzt auf Habeck und die Grünen ein, obwohl der nur notwendige Voraussetzungen für eine Wärmewende schaffen will. Mich hat deshalb auch der letzte Satz im folgenden Zitat aus der Frankfurter Rundschau amüsiert:

Die Opposition kritisierte den Plan der Ampel als realitätsfern. „Nach dem Heizhammer kommt der grüne Heizpranger“, sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber der Deutschen Presse-Agentur. Mit dem Sammeln der Daten über die Heizgewohnheiten  von Bürgerinnen und Bürgern wollten die Grünen ein „Bürokratiemonster“ schaffen. Federführend bei dem Gesetz ist allerdings das SPD-geführte Bauministerium.

[Martin]

Na ja, Martin, der Focus war schon immer schwarz eingestellt, aber das ist hinreichend bekannt. Ich weiß ja nicht, ob Sie schon mal mit der Planung größerer Projekte zu tun hatten, Martin, da sind 89 Seiten jetzt nichts ungewöhnliches. Denn es ist ja ein GesetzesENTWURF, in dem müssen auch Informationen enthalten sein, die bei einer Verabschiedung als Gesetz nicht mehr drin sein müssen. Denn Gesetze werden vom Bundestag beschlossen, und die Abgeordneten wollen ja auch Bescheid wissen und nicht nur die Hand heben sollen.

Man wirft der Politik ja auch gerne vor, dass sie planlos agiere, will die Politik aber dann Beschlüsse mit entsprechenden Datenhintergrund fassen, ist es auch wieder nicht recht. Gerade beim Thema heizen sind solche Daten aber eine gute Grundlage, um einen Wechsel der Energieträger auf sichere Beine zu stellen. Andere Länder haben das längst gemacht und entsprechende Infrastruktur aufgebaut.

Wie gesagt, man prügelt da jetzt auf Habeck und die Grünen ein, obwohl der nur notwendige Voraussetzungen für eine Wärmewende schaffen will. Mich hat deshalb auch der letzte Satz im folgenden Zitat aus der Frankfurter Rundschau amüsiert:

Nun gut, offenbar ist es wirklich so, dass viele Kräfte ein Interesse haben, das ganze scheitern zu lassen. Allerdings habe ich mich aufgrund meiner persönlichen Situation auch schon mit Energiefirmen an einen Tisch gesetzt und bei jedem Objekt wurde mir von der Wärmepumpe abgeraten. Diese Firmen haben aber Wärmepumpen im Portfolio, es war also nicht so, dass man mir Brenner andrehen wollte, weil die Firmen keine Wärmepumpen im Sortiment gehabt hätten. Und preislich wäre eine reine WP-Lösung nicht billiger gewesen, d. h. der Verdienst war also auch nicht der Grund.

Hört man sich die Grünen und deren Freunde an, ist alles gut und richtig, die Wärmepumpe löst fast alles. In der Presse und von den Energiefirmen hört man genau das Gegenteil: Problematisch, laut, zu lange Zuleitungen, Stromversorgung nicht ausreichend etc. etc.

Wie soll sich da noch jemand zurechtfinden? Hätten die Grünen nicht zuerst alle involvierten Firmen, Kommunen und Energieversorger "einfangen" müssen, ein Konzept zusammen mit denen ausarbeiten um DANACH die Bürger mit einem sauberen, abgestimmten und bezahlbaren Transformationsplan ins Boot zu holen? Momentan arbeitet gefühlt jeder gegen jeden und selbst wenn die Idee der Grünen am Ende zielführend wäre, so ist doch die ganze Projektorganisation und Kommunikation ein Debakel sondergleichen. Stattdessen wird versucht, mit Verboten und Drohungen ein Konzept durchzuboxen, von dem täglich immer weniger überzeugt sind und zur AfD überlaufen.

Mir geht es wie vermutlich 85% der Bundesbürger: Ich fühle mich komplett verunsichert, habe Befürchtungen mit hohen Belastungen konfrontiert zu werden, egal für welchen Weg ich mich entscheide. 

Martin

[Klartexter]

Mir geht es wie vermutlich 85% der Bundesbürger: Ich fühle mich komplett verunsichert, habe Befürchtungen mit hohen Belastungen konfrontiert zu werden, egal für welchen Weg ich mich entscheide. 

Martin

Das kann ich gut verstehen, Martin. Diese Verunsicherung ist zum Teil durch Medien erzeugt worden, die wenig Nähe zur Ampel haben. Aber auch die Opposition hat da ihren Anteil dran. Schauen Sie sich nur das Zitat des CSU-Generalsekretärs an, seine Aussage „Nach dem Heizhammer kommt der grüne Heizpranger“ ist typisch, denn er hätte ja auch anders agieren können. Die CSU wäre nicht als Lügner dagestanden, wenn Herr Huber zum Beispiel das gesagt hätte: "Wir in Bayern sind Herrn Habeck schon einen Schritt voraus, weil wir schon frühzeitig die Notwendigkeit einer solchen Datenerhebung erkannt haben." Da hätte die CSU durchaus punkten können und hätte auch dazu beigetragen, dass der Bürger eben nicht verunsichert wird. Aber nun braucht er auch nicht der Ampel die Schuld am erstarken der AfD zuschieben, zur Verunsicherung der Menschen hat seine Partei erheblich beigetragen.

[harvest]

Das kann ich gut verstehen, Martin. Diese Verunsicherung ist zum Teil durch Medien erzeugt worden, die wenig Nähe zur Ampel haben. Aber auch die Opposition hat da ihren Anteil dran. Schauen Sie sich nur das Zitat des CSU-Generalsekretärs an, seine Aussage „Nach dem Heizhammer kommt der grüne Heizpranger“ ist typisch, denn er hätte ja auch anders agieren können. Die CSU wäre nicht als Lügner dagestanden, wenn Herr Huber zum Beispiel das gesagt hätte: "Wir in Bayern sind Herrn Habeck schon einen Schritt voraus, weil wir schon frühzeitig die Notwendigkeit einer solchen Datenerhebung erkannt haben." Da hätte die CSU durchaus punkten können und hätte auch dazu beigetragen, dass der Bürger eben nicht verunsichert wird. Aber nun braucht er auch nicht der Ampel die Schuld am erstarken der AfD zuschieben, zur Verunsicherung der Menschen hat seine Partei erheblich beigetragen.

Hauptsache, du bist wieder bei der CSU angekommen, gell 

P.S. "Medien …, die wenig Nähe zur Ampel haben"
Ja, das wäre schön, ja der Idealfall: kritische, ja sehr kritische Distanz zur Regierung. 
Das war mal annähernd so. Früher, zu Straußens, Wehners und Brandts Zeiten.
Jetzt gibt es die "wenig Nähe zur Ampel habende" "Springerpresse" mit dem Leitschiff "Welt".
Und die grün-linke Presse mit der SZ als Domina, was aber natürlich bestritten wird. 
Und dazwischen gibt es auch noch was, unbestritten.

[Klartexter]

Hauptsache, du bist wieder bei der CSU angekommen, gell 

P.S. "Medien …, die wenig Nähe zur Ampel haben"
Ja, das wäre schön, ja der Idealfall: kritische, ja sehr kritische Distanz zur Regierung. 
Das war mal annähernd so. Früher, zu Straußens, Wehners und Brandts Zeiten.
Jetzt gibt es die "wenig Nähe zur Ampel habende" "Springerpresse" mit dem Leitschiff "Welt".
Und die grün-linke Presse mit der SZ als Domina, was aber natürlich bestritten wird. 
Und dazwischen gibt es auch noch was, unbestritten.

Die BILD hat eine tägliche Auflage von 1.053.897 Exemplaren, die Süddeutsche Zeitung 298.100 Exemplare. Dein angebliches Leitschiff bei Springer ist eindeutig die BILD, die Welt hat nur 88.800 Exemplare. Dreimal darfst Du jetzt raten, welches Blatt wohl am besten Meinungsbildung manipulieren kann.

[Martin]

Offener Brief an Olaf Scholz

Lieber Herr Scholz, die Republik wankt, handeln Sie endlich!

Die gewaltigen Umfragezahlen der AfD erschüttern das politische Berlin. Die Ampel-Regierung reagiert unsicher und streitet weiter. Dabei braucht es dringend eine Kurskorrektur durch den Kanzler. Ein offener Brief.

Erstens: Handeln Sie endlich in der akuten Migrationskrise. Deutschland erlebt, ähnlich wie 2015, eine ungeordnete Massenzuwanderung. [...]

Zweitens: Stoppen Sie die De-Industrialisierung Deutschlands. [...]

Drittens: Stoppen Sie Robert Habecks energiepolitischen Irrlauf. [...]

Viertens: Starten Sie ein Sofortprogramm zur Linderung von Inflation und Wohnungsnot. [...]

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/politik_pers...70388.html 

Offenbar schwant der Presse langsam, was passiert wenn es so weiter geht. Der Elefant im Raum wurde lange genug ignoriert. Nein, falsch, DIE Elefanten.

PS. N-TV ist politisch eher links angesiedelt und gehört nicht zur Springer-Presse. U. a. hat von Lucke dort eine regelmäßige Rubrik.

Martin

[Klartexter]

Die geplanten Heizungsverbote von 2023 sind so falsch wie die Gasumlage von 2022. Der überstürzte Ausstieg aus der Atomkraft war grob fahrlässig, die Wärmewende mit der Brechstange droht ein Desaster zu werden.
https://www.n-tv.de/politik/politik_pers...70388.html 

Wolfram Weimer ist offensichtlich auch so ein Verbreiter von Gerüchten. Wir haben also einen überstürzten Ausstieg aus der Kernenergie gehabt? Klar, der Ausstieg wurde ja erst im Jahr 2000 beschlossen und in 2011 bekräftigt, da kann man doch nicht schon jetzt damit ernst machen!

Starten Sie ein Sofortprogramm zur Linderung von Inflation und Wohnungsnot. Die Preise für Lebensmittel sind binnen Jahresfrist um 20 Prozent gestiegen.
https://www.n-tv.de/politik/politik_pers...70388.html 

 

Für die Senkung der Inflation ist die EZB zuständig, und man kann nicht auf der einen Seite Lohnerhöhungen von mindestens 650 Euro fordern, und sich dann wundern, wenn die Preise steigen.

[Klartexter]

PS. N-TV ist politisch eher links angesiedelt und gehört nicht zur Springer-Presse. U. a. hat von Lucke dort eine regelmäßige Rubrik.

Martin

Wolfram Weimer war u. a. Chefredakteur der Welt und der Berliner Morgenpost, auch der Focus war schon Arbeitgeber. Alles keine links zu verortenden Blätter....

[harvest]

Die BILD hat eine tägliche Auflage von 1.053.897 Exemplaren, die Süddeutsche Zeitung 298.100 Exemplare. Dein angebliches Leitschiff bei Springer ist eindeutig die BILD, die Welt hat nur 88.800 Exemplare. Dreimal darfst Du jetzt raten, welches Blatt wohl am besten Meinungsbildung manipulieren kann.

Rein von den Zahlen her hast du recht.
Doch während die BILD-Leser eher nicht auf eine Partei (zu allerletzt auf die Grünen und Linken) fixiert und eher "volkstümlich" zu nennen sind und sich vor allem für den Mix aus reißerischen Polit-Schlagzeilen, aufgebauschten Boulevard, Sport sowie Crime & Sex interessieren., wendet sich die SZ ja explizit an das gehobene Bildungsbürgertum, also akademisch, in gehobener Position und wohlhabend, also duchaus grün-affin.
Sprich die BILD kann die Denkweise und die politische Ausrichtung ihrer Leser zeitweise durchaus beeinflussen, während die SZ eher dazu da ist, das Meinungsbild ihrer Leser zu bestätigen, argumentativ zu unterfüttern und in ihrem Sinne zu ergänzen.

[harvest]

Wolfram Weimer ist offensichtlich auch so ein Verbreiter von Gerüchten. Wir haben also einen überstürzten Ausstieg aus der Kernenergie gehabt? Klar, der Ausstieg wurde ja erst im Jahr 2000 beschlossen und in 2011 bekräftigt, da kann man doch nicht schon jetzt damit ernst machen!

Bitte nicht immer die alte Leier. Bitte etwas differenzierter.
Es geht und ging hier um die letzten drei verbliebenen Atomkraftwerke, deren definitive Abschaltung angesichts der gleichzeitig erteilten Verlängerung der Laufzeit von Kohlekraftwerhen durchaus sehr kritisch gesehen werden kann.