(07.01.2023, 20:44)harvest schrieb: Den Bündnisfall auszurufen, das wagt die NATO nicht, weil sie weiß, dass Putin unberechenbar ist.
Aber ein Dutzend NATO-Länder als Waffenlieferanten, das ist neutral.
Echt?
Das schrieb ich ja, dass die NATO nicht neutral ist, ja nicht neutral sein kann. Die NATO basiert auf gewissen Werten und Putin steht diesen Werten diametral gegenüber. Auch China, der Iran und Nordkorea sind nicht neutral. China bezieht mehr Energie aus Russland, der Iran und Nordkorea liefern Waffen nach Russland. Anhand der "Verbündeten" sieht man schon, welcher Gesellschaft Putin zugehörig ist. Allesamt rücksichtlose Diktaturen, in denen ein Menschenleben nichts zählt.
(07.01.2023, 20:44)harvest schrieb: Ich bin persönlich gegen die Lieferung von Waffen, erst recht schweren Waffen, weil dies kein europäischer Konflikt ist und damit auch keiner, in den Deutschland involviert ist. Die Ukraine kämpft für sich, das ist ihr Recht, aber sie kämpft nicht für Europa und sie ist auch nicht die Speerspitze der freien Welt.
Ich weiß, dass die Mehrheit der Medien, fast alle Parteien (aber nicht einhellig) und der große Teil der Bevölkerung wohl/vielleicht auch für Schwere-Waffen-Lieferungen (und mehr?) ist.
Das gefällt mir nicht, aber das akzeptiere ich.
Aber dann sollte man sich bitte des Risikos bewusst sein, dass es für Putin womöglich nicht bis zur Ausrufung des Bündnisfalles kommen müsste.
Die Strategie des Westens halte ich für richtig. Es ist ein Zermürbungskampf den der gewinnt, der finanziell den längeren Atem hat. Die Oligarchen wenden sich reihenweise von Putin ab, nicht wenige sterben unter mysteriösen Umständen was die Unruhe noch schürt. Russland schafft es nicht Landgewinne zu erzielen und zahlt einen immer höheren Blutzoll für nichts. Die Zeit spielt gegen Putin und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der innere Machtzirkel bröckelt.
Putin ist ein Diktator wie Hitler, aber Putin ist nicht Hitler. Deshalb halte ich es für höchst unwahrscheinlich, dass er einen "Nero"-Befehl erteilt und Europa als nukleare Brandwüste zurücklassen würde, Er hat Verwandte und Kinder und dürfte sich darüber im Klaren sein, dass in diesem Fall keiner mehr am Leben bleiben würde.
So wenig wie Polen oder die Tschechei im zweiten Weltkrieg nur für sich kämpfte, so wenig kämpft die Ukraine jetzt nur für sich. Es ist ein Kampf der Systeme, die finsteren Diktaturen des 20ten Jahrhunderts gegen die Demokratien des 21ten Jahrhunderts und letztere werden diesen Krieg gewinnen.
Martin