02.01.2017, 18:32
Zitat:Der französische Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron unterstützt nach dem islamistischen Anschlag in Berlin demonstrativ die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Es sei eine "widerliche Vereinfachung", wenn Merkel vorgeworfen werde, sie habe mit der Aufnahme von Flüchtlingen die eigene Hauptstadt und ganz Europa der Terrorgefahr ausgeliefert, sagte Macron der Süddeutschen Zeitung.
Frankreichs früherer Wirtschaftsminister äußerte Bewunderung für Deutschland und damit indirekt Kritik an der zurückhaltenden Flüchtlingsaufnahme der französischen Regierung, der er bis August selbst angehört hatte: "Kanzlerin Merkel und die ganze deutsche Gesellschaft waren auf der Höhe unserer gemeinsamen Werte. Sie haben unsere kollektive Würde gerettet, indem sie notleidende Flüchtlinge aufgenommen, untergebracht und ausgebildet haben."
Macron: Merkel hat unsere Würde gerettet
Zitat:Aber besonders im vergangenen Jahr habe sich ihre Einstellung zu Deutschland verändert: Sie habe gesehen, wie Deutschland Flüchtlinge aufgenommen habe, „nicht nur die Regierung, sondern ganz normale Deutsche haben mit soviel Gastfreundschaft reagiert, während Großbritannien die Anzahl der aufgenommen Flüchtlinge stark eingeschränkt und seine Grenzen zugemacht hat“, sagt sie: „Seitdem empfinde ich großen Respekt für Deutschland.“
Viele britische Juden wollen jetzt Deutsche werden
Langfristig gesehen hat Bundeskanzlerin Merkel mit ihrer von Humanität geprägten Flüchtlingspolitik Deutschland einen gewaltigen Dienst erwiesen. Hätte sich Deutschland im Sommer 2015 feige aus der Verantwortung gestohlen und die eigenen Grenzen geschlossen, wäre der Schaden für die europäische Idee und das Ansehen Deutschlands in der Welt irreparabel gewesen.
Wer dies nicht aus moralischen oder ethischen Gründen so sehen kann oder will, sollte sich zumindest bewusst sein, dass die größte Exportnation schon aus rein ökonomischen Gründen ihrer Verantwortung gerecht werden muss, um weiterhin mit aller Welt gute Geschäfte machen zu können.