(19.12.2019, 23:23)Martin schrieb: Die „Dunkle Materie“ halte ich schon immer für ein Hilfskonstrukt, wie früher den „Äther“. Dass immer mehr Zweifel daran aufkommen, bestärkt mich in meiner Meinung.
Ich halte auch nicht viel davon.
Nur: Ohne Dunkle Materie kriegst du die Beobachtungsdaten nicht leicht mit der gängigen Theorie in Einklang. Eigentlich gar nicht.
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach hat es möglicherweise etwas damit zu tun, dass die Gravitation nie ganz verstanden wurde, weder von Newton noch von Einstein. Denn messen können wir sie ja nur in irdischen Maßstäben oder maximal bis an den Rand des Sonnensystems.
Was wäre, wenn sie sich auf wirklich große Entfernungen (einige Zehn, Hundert, Tausend, Millionen oder Milliarden Lichtjahre) dann nicht mehr so verhält, dass sie im Quadrat des Abstands abnimmt? Sondern vielleicht sogar wieder zunimmt?
Oder, alternativ, wenn da draußen noch viel mehr und vielleicht noch weit massereichere Dinger als das supermassive Schwarze Loch im Zentrum von NGC 1277 lauerten, von denen man derzeit nur nichts sehen kann, weil sie gerade "inaktiv" sind, also nichts verschlucken? Man kann ja immer nur die Materie sehen, die gerade im Begriff ist, den Ereignishorizont zu übertreten und sich dabei massiv aufheizt. Aber was, wenn gerade keine solche da ist und das Schwarze Loch nur faul im Weltall rumhängt? Wir können Schwarze Löcher gerade mal seit einigen Jahrzehnten und nur indirekt beobachten, und das ist in kosmischen Maßstäben viel zu kurz, um darüber wirklich gültige Aussagen treffen zu können.
Eine "Materie", die nur gravitativ wirkt wie die Dunkle und sonst gar nichts macht, ist nur sehr schwer vorstellbar. Und das einzige in dieser Richtung, was wenigstens theoretisch erklärbar ist, ist eben ein Schwarzes Loch, das ja prinzipiell auch nur ein einziger Punkt ist, in dem sich unglaublich viel Masse befindet. Und Punkte sind eben Punkte, also beliebig winzig. Eigentlich gar nicht da, aber trotzdem vorhanden.
Was mich an der Theorie von der Dunklen Materie so besonders stört ist, dass man sie in die Welt gesetzt hat, ohne auch nur ansatzweise eine Erklärung zu haben, was das sein könnte. So nach dem Motto "das
muss es geben, also gibt es das auch". Newton, Einstein oder Planck waren da anders. Sie haben wenigstens versucht, ihre Behauptungen mit einer Erklärung zu unterfüttern und dann beides gleichzeitig veröffentlicht. Das muss nicht heißen, dass es stimmt und zumindest Newton wurde ja längst teilweise widerlegt. Aber er konnte es damals nicht besser wissen, weil er mit recht einfachen Mitteln arbeiten musste. Bessere waren noch nicht erfunden. Und er hat eben seriöser gearbeitet als man es heute tut.