Landtagswahl in Thüringen

[Sophie]

Danke für das Bemühen, andere dazu zu bringen, auch eine andere Sichtweise der Dinge stehen zu lassen.

Natürlich lasse ich eine andere Sichtweise der Dinge 'stehen' nur nicht unwidersprochen. Darauf hat man auch keinen Anspruch. Und natürlich kann ich feststellen, wie das auf mich wirkt, was du 'ablässt'.

Ich habe mich jetzt mal beim DUDEN  schlau gemacht, Herr Sprachexperte. Ablassen hat mitnichten diesen fäkalen Anstrich, den Du mir hier unterjubeln willst. Vielmehr steht es im übertragenen Sinn für 'Dampf ablassen' oder 'Ärger, Frust ablassen' . Willst du mir jetzt Vorschriften zu meinen Formulierungen machen?

[leopold]

Mein Gott, wenn Ihnen an diesem Wort so viel liegt, dann benützen Sie es, benützen Sie … 
Ich schrieb ja, ich akzeptiere es, obwohl es in meinen Augen nicht zutreffend ist.

Der Vergleich mit Goebbels ist ja wohl etwas daneben.

Schauen Sie sich mal die oben von mir verlinkten Redeausschnitte von Höcke an. Vielleicht fällt dann der Groschen.

[Serge]

Schauen Sie sich mal die oben von mir verlinkten Reden von Höcke an. Vielleicht fällt dann der Groschen.

Ich kenne natürlich diesen Vergleich. Man kann Höckes Art zu reden als pathetisch, ja rhetorisch geschult bezeichnen, aber der Goebbels spricht trotzdem anders.
Aber der Restle muss es ja wissen.

[messalina]

Hier wurde über Höcke diskutiert. Bestehen die geringsten Zweifel, wo dieser Msnn politisch steht und was dieser Mann will? Warum stehen eigentlich ein Herr Gauland und all die anderen so gerne neben ihm und klatschen Beifall?

Keine Ahnung, ich habe eigentlich nur auf einen Satz von Ihnen geantwortet? Da ging es aber nicht um Höcke sondern um das Wort rechtsradikal. Und dass ich eben glaube dass das inzwischen ein ganz normales Wort geworden ist durch den Wandel in der Sprache. Irgendwie reden wir glaub aneinander vorbei.

Über Faschismus könnte man z. B. auch noch diskutieren, also über das Wort meine ich jetzt. In Wikipedia steht, dass sich noch niemand selber als faschistisch bezeichnet hat, das machen immer die anderen, und da steht auch dass man in Wirklichkeit gar nicht weiß was es überhaupt bedeutet, Zitat: "Was Faschismus ist oder sein soll, wurde vornehmlich von seinen Gegnern bestimmt, die Theorien des bzw. über den Faschismus entwickelt haben." Und jetzt durch den Wandel in der Sprache werden eben gerade die einen als Faschisten bezeichnet und die anderen als Antifaschisten. Und übernächstes Jahr ist es vielleicht wieder aus der Mode und es kommt Kolonialismus, oder was anderes, keine Ahnung.

[forest]

Danke für das Bemühen, andere dazu zu bringen, auch eine andere Sichtweise der Dinge stehen zu lassen.

Eine moderate Sichtweise, ohne die Augen zu verschließen vor einer 'durchrassten Gesellschaft', der 'Mutter aller Probleme', dem 'Asyltourismus'; Dinge, die man heute nicht mehr sagen darf. 
Maulkorb, auch für Lindner, de Maizière und Lucke. 
Schwach das und elitär faschistoid antifaschistoid sogar an der Uni. Sind wir wieder soweit?

[EvaLuna]

Nichts Neues also.
Umfragen sind immer mit Vorsicht zu genießen. Und Rechtsextremismusforscher müssen das sagen, sonst würden sie ja ihrem Selbstverständnis widersprechen.
Ich würde den letzten Halbsatz des verlinkten Zitats eigenmächtig leicht modifizieren, dann könnte ich ihn unterschreiben:
"Bereits seit Jahren verweisen Rechtsextremismusforscher darauf, dass die AfD nicht trotz offen ausländerfeindlicher und teils rechtsradikaler Positionen gewählt wird, sondern gerade auch deswegen.

Es ist wohl bei Ihnen Usus geworden, jedem Forscher, der nicht Ihrer Meinung ist, die Neutralität und Gewissenhaftigkeit abzusprechen?

Hier spricht mal ein Soziologe:

Die etablierten Parteien wollen die Wähler der Rechtspopulisten mit besserer Sozialpolitik zum Umdenken bewegen. Es ist jedoch fraglich, ob das funktionieren wird. Nicht die soziale Lage, sondern die Ablehnung von Merkels Flüchtlingspolitik ist der Grund für die Wahlentscheidung.

Prof. Dr. Holger Lengfeld ist Professor für Soziologie an der Universität Leipzig, er untersucht schwerpunktmäßig soziale Ungleichheit. 

und die allgemeine Ablehnung gegen Zuwanderung.

Prof. Holger Lengfeld: Der kleine Mann und die AfD 

Die sozialen Fragen sind nicht mehr das Thema.
Die meisten AfD-Wähler gehören nicht zu den "Abgehängten", sondern kommen immer mehr aus der Mittelschicht. Weiß, männlich, mit mittlerem oder höherem Schulabschluss, nicht arbeitslos.

Übrigens haben 28 % der Männer AfD gewählt und nur 17 % der Frauen. Das gibt es bei keiner anderen Partei und auch darüber sollte man(n) mal nachdenken.

Die Älteren über 60 haben den Wahlsieg der AfD verhindert, nicht die Jungen.

[Serge]

Natürlich lasse ich eine andere Sichtweise der Dinge 'stehen' nur nicht unwidersprochen. Darauf hat man auch keinen Anspruch. Und natürlich kann ich feststellen, wie das auf mich wirkt, was du 'ablässt'.

Ich habe mich jetzt mal beim DUDEN  schlau gemacht, Herr Sprachexperte. Ablassen hat mitnichten diesen fäkalen Anstrich, den Du mir hier unterjubeln willst. Vielmehr steht es im übertragenen Sinn für 'Dampf ablassen' oder 'Ärger, Frust ablassen' . Willst du mir jetzt Vorschriften zu meinen Formulierungen machen?

Wenn die Formulierungen grenzwertig sind, dann ja.
Dampf oder Frust ablassen ja, aber einfach nur "ablassen" … ne, das finde ich despektierlich.
Vielleicht einfach mal etwas runterschalten 

[Sophie]

Wenn die Formulierungen grenzwertig sind, dann ja.
Dampf oder Frust ablassen ja, aber einfach nur "ablassen" … ne, das finde ich despektierlich.
Vielleicht einfach mal etwas runterschalten 

Genau. Despektierlich ist das richtige Wort dafür. Warum nicht gleich so.

Tut mir leid, diese Passagen zu Höcke kann ich nicht anders als despektierlich beschreiben.

[Serge]

Genau. Despektierlich ist das richtige Wort dafür. Warum nicht gleich so.

Tut mir leid, diese Passagen zu Höcke kann ich nicht anders als despektierlich beschreiben.

Dann hast du ja abgesondert, was du nicht lassen kannst. Gratuliere!

[Serge]

noch zu #79:
Ich habe übrigens in #21 meine anscheinend etwas missverständlichen und teilweise unglücklichen Formulierungen präzisiert. Interessiert aber niemand, auf andere lässt es sich besser empören.