28.10.2019, 00:56
(27.10.2019, 22:05)Sophie schrieb: Ja, du glaubtest ja auch, dass man Trump ruhig mal eine Chance geben sollte.
Weil Dir das 'Establishment' so ein arger Dorn im Auge ist, bist Du immer zu Experimenten bereit, egal welche Schwachmaten man damit zu Bedeutung verhilft?
Und mal ehrlich, zu behaupten, man würde Höcke in die Rolle des Rechtsaußen, Rechtsextremisten drängen.... huiuiui.
(Du musst Dich schon nicht wundern, warum manche Dich hier so einschätzen, wie Sie es tun, dafür trägst Du mit Deinen wirklich unglücklichen Einlassungen schon selbst Verantwortung)
Jaja, das erwartete Aufheulen ...
Wenn man glaubt, das Problem Höcke und AfD würde sich irgendwann von selbst lösen, wenn man nur oft genug draufgehaut und die Wähler mit immer größeren Alarmismus aufgeheizt hat, dann wird man sich wahrscheinlich täuschen.
Aber offensichtlich hat man derzeit kein anderes Konzept.
Man kann die Wähler, die sich aus welchen Gründen auch immer zur AfD geflüchtet haben, und das sind im Bund um die 14% und in den einigen Landtagen schon deutlich mehr, nicht - im besten Falle - als nichtexistent behandeln. Man muss die Wechselwähler wieder einfangen, die Überzeugungswähler, die wohl in der Minderheit sind, sind wahrscheinlich eh verloren.
Und das Wiederzurückholen der AfD-Wähler geht nicht auf die bisher angewandte Exklusionsmethode, sondern man muss auch mit der AfD reden. Und damit auch mit den Protestwählern, direkt oder indirekt.
Man kann sie auch in überheblicher Weise als Schmuddelbürger missachten, aber damit verschärft man die Polarisierung nur noch mehr.
Zu Höcke. Ja, du hast recht, es ist wie mit Trump. Aber nicht in dem von dir gemeinten Sinne. Ich schrieb ja, er ist strammer Rechtsaußen. Ob es zur Lösung des AfD-Problems beiträgt, ihn als Faschisten zu bezeichnen, wage ich zu bezweifeln, ja, es ist in meinen Augen kontraproduktiv. Wer unter medialem und brachialen Dauerbeschuss steht - und das schreibe ich, um meine vorherigen etwas missverständlichen und kritisierten Worte zu präzisieren - ergibt oder gefällt sich auch ab einem bestimmten Punkt in dieser Rolle und legt immer noch etwas drauf. Siehe auch Trump. Oder Johnson.
Aber Höcke ist nicht gleich AfD und schon gar nicht gleich AfD-Wähler.
Ich bleibe dabei, der derzeitige Umgang mit der AfD führt meiner Ansicht nach eher zu ihrer Stabilisierung oder zu ihrem weiteren Erstarken, weil sich ihre Wähler in ihrer Mehrheit von den Medien und Parteien nicht als dümmlich, ungebildet oder als verkappte Nazis darstellen lassen wollen oder weil sie auch nicht einfach ignoriert werden wollen.
Die "bürgerlichen" Parteien haben kein Rezept. Sie erreichen die Menschen nicht mehr. Die Polarisierung schreitet voran.