15.10.2019, 18:01
(15.10.2019, 17:02)Sophie schrieb: Dass die Generation von Frau Kirchweger in ihrer Kindheit und Jugend weniger hatte als die Generation Greta ist zweifellos der Fall. Aber verantwortlich war sie nicht dafür es war ja keine freiwillige bewusste Entscheidung. Verantwortlich ist sie aber sehr wohl für die Folgen des Wohlstandes, in den sie dann allmählich hineingewachsen ist und ihn gemehrt hat mit allen Problemen, die wir jetzt zu meistern haben. Sprich: Frau Kirchweger hat ja nicht auf irgendwas verzichtet als sie Kind war - es gab halt nix. Dafür hat sie aber vllt. 25 Jahre später ein Kind in die Welt gesetzt und das vom ersten Atemzug an fein ausgestattet, ihm alles gekauft, was sie meinte, was es braucht und was es haben wollte. Sie flog mit ihm bereits als 5jährigem nach Griechenland in Urlaub oder in die Staaten, kauft ihm einen Fernseher ins Kinderzimmer, später einen PC und ein Smartphone etc. pp.. Ja natürlich ist diese Generation im Luxus aufgewachsen. Sie kennt es nicht anders. Aber wenn sie jetzt realisiert, dass die Entwicklung falsch war und ist, dann kann sie natürlich schon sagen: IHR seid schuld. Wer denn sonst? Die 16jährige GT? Seit 1991 ist die Klimaerwärmung Thema seit 1997 (Kyoto-Protokoll) hat man sich vorgenommen....
Geschehen ist nichts. Wer trägt daran Schuld? Die Kids, die mit dem SUV zur Schule gefahren werden? Hmmh.
Nein, es sind schon die Eltern. Da hatte ich mit meinen Glück, obwohl ich andererseits mit denen anders gelagerte Probleme hatte. Du weißt, was ich meine und ich möchte das jetzt hier nicht öffentlich ausbreiten.
Ich hatte auch einen Fernseher im Kinderzimmer mit 14. Aber der war vom Nachbarn. Der hat ihn auf den den Sperrmüll gestellt. So ein uraltes Teil, das so war wie ein alter "Sekretär". Also, man konnte eine Holzverkleidung vor den Bildschirm ziehen und diese dann mit einem Schlüssel abschließen, damit die Kinder nicht rankommen, wenn sie nicht sollen. Schwarzweiß natürlich und aus den 50er Jahren. Und eine Fernbedienung gab es dazu selbstverständlich nicht. Nur drei Knöpfe direkt am Gerät, an denen man zwischen den Programmen umschalten konnte.
Und ich hab dann beim Nachbarn geklingelt und gefragt, ob ich den mitnehmen kann, bevor der Sperrmüll kommt. Ja, gerne, meinte er. Hauptsache, er sei ihn los. Ich konnte mit ein bisschen Antennenbastelei 3 Programme damit empfangen. ARD, ZDF und den Bayerischen Rundfunk. Alle verrauscht, aber immerhin kriegte man den Inhalt mit. An ORF 1 oder gar 2 oder das Schweizer Fernsehen war aber damit völlig unmöglich. Man konnte den nämlich nicht an die Hausantenne auf dem Dach anschließen. Der hatte noch keinen Koax-Anschluss, sondern da war nur so ein Loch für einen "Bananenstecker" mit ca. 4 mm Durchmesser. Aber mit dem passenden Stecker und einem langen Stück Draht ging das dann so einigermaßen.
Das war also kein Luxus, wie ich aufgewachsen bin. Ich hatte genug von allem, klar. Aber es herrschte bei uns daheim kein Überfluss, zumal das Haus, das mein Vater gebaut hatte, zu der zeit noch abbezahlt werden musste. Und das reichte aber auch. Ich hatte keine Hungerödeme oder so was. Und von dem blauen A-Kadett, der dann durch den froschgrünen C-Kadett ersetzt wurde, aber erst, nachdem er nicht mehr durch den TÜV kam, nicht mal mit faulen Tricks, habe ich ja schon erzählt. Es gab ein Auto für drei Leute bei uns. Und mein Vater musste mit Zug zur Arbeit fahren und ich zur Schule laufen, damit meine Mutter das Auto hatte und den Haushalt schmeißen konnte. Aber das hat uns alles nichts ausgemacht, damals. Im Gegenteil, es war sogar recht gemütlich, wenn abends dann endlich wieder alle daheim waren.
Aber das war halt eben in den späten 70ern und den frühen 80ern. Und danach stieg zwar der Luxus, aber alles wurde ungemütlicher und stressiger. Und heute ist es kaum noch auszuhalten vor lauter Durchtaktung des ganzen Lebens und dem Stress, den das verursacht. Es ist kein Wunder, dass sich die Jugend sich dagegen auflehnt. Kraft erzeugt immer eine Gegenkraft, wenigstens so viel ist seit Isaak Newton (der übrigens genial, aber privat ein seltenes Exemplar von einem A****l**** war), klar.