03.06.2023, 11:07
(02.06.2023, 21:55)Klartexter schrieb: Der Zeitpunkt zur Abschaltung war ja seit über einem Jahrzehnt bekannt, und ohne Ukrainekrieg hätte es wohl auch kaum jemand größer interessiert, wenn die AKW abgeschaltet worden wären. Aber durch den Krieg wurden Öl und Gas, und in dessen Folge auch der Strom, um einiges teurer, was in den Ausstiegsplänen nicht bedacht war. Fakt ist aber auch, dass die AKW alle 10 Jahre einer gründlichen Revision unterzogen werden müssen, um die Sicherheit zu garantieren. Dieser AKW-TÜV wurde hinsichtlich der Stilllegung nicht mehr in 2019 durchgeführt, als er eigentlich fällig war, ein Weiterbetrieb in 2023 ohne so eine Revision wäre unverantwortlich gewesen. Denn es sind dann gerade diese Leute, die heute den Weiterbetrieb fordern, dann morgen im Falle eines Unglücks schreien, wie man denn den Weiterbetrieb zulassen konnte. Hätte man die Revisionen dann durchgeführt, wäre trotzdem für ein Jahr kein Strom aus diesen AKW gekommen, weil die für die Zeit der Revision heruntergefahren werden.
Und billig ist Atomstrom mitnichten, die versteckten Kosten tragen alle Steuerzahler. Abgesehen davon ist das Thema abgeschlossen, auch wenn das bei diversen Leuten scheinbar noch nicht angekommen ist. Dänemark hat schon viel früher die Zeichen der Zeit erkannt, und ein Fernwärmenetz aufgebaut. Hier in Augsburg macht das die SWA auch über die Stadtgrenze hinaus, in Neusäß wird seit vielen Monaten die entsprechende Infrastruktur gebaut. Deshalb sollte man nach vorn schauen und entsprechende Entscheidungen vornehmen und nicht in der Vergangenheit verharren.
Um nicht missverstanden zu werden: Ich bin gegen Atomkraft und bin mir der Folgewirkungen (Müll, Kosten) durchaus bewusst. Aber es kann doch nicht das Ziel sein, absehbar Strom aus weitaus unsichereren Reaktoren in Osteuropa importieren zu müssen? Das Fernwärmenetz wird leider nicht die Stromunterdeckung lösen können.
Martin