06.05.2017, 10:06
(05.05.2017, 23:41)PuK schrieb: Genau so ist das mit den Trump-Wählern. Natürlich wählten die ganzen kleinen Leute auf dem Land, die ihn wählten, gegen ihre ureigensten Interessen. Aber man sollte sich aus der vermeintlich ganz anderen und überlegenen europäischen Perspektive nicht irgendwie da drüber stellen. Denn diese Leute gibt es auch bei uns. Und man kann und sollte versuchen, sie auf den Denkfehler hinzuweisen, den sie begehen. Der Zusammenhang ist ja ganz einfach: Wähle ich als Sozialleistungsempfänger solche Leute, bricht mir das "Einkommen" weg, weil deren vordringlichstes Ziel die Abschaffung von Sozialleistungen ist.
Und das ist überraschend schwierig bis aussichtslos. Ich hätte wirklich gedacht, es wäre ziemlich einfach, wenn man nur mal ein paar Fakten erläutert. Nö. Ist es nicht. Politisch ist man konservativ bis reaktionär, persönlich lebt man vom Staat. Und dieser fundamentale Widerspruch geht im Gehirn von diesen Leuten ganz wunderbar zusammen.
Eine zutreffende Beochbachtung. Leider ist es auf der extrem linken Seite des politischen Spektrums genauso hoffnungslos: Die einzelnen Strömungen machen sich gegenseitig das Leben schwer, weil jede einzelne glaubt, über die alleinige Wahrheit und das Rezept zur Rettung der Welt zu verfügen. Kompromisse gelten als Hochverrat, eine Zusammenarbeit mit Parteien des verhassten "Systems" wird abgelehnt, lieber opfert man das Land und die kleinen Leute auf dem Altar der Ideale - siehe Melenchon in Frankreich.
Die Konservativen tun sich da leichter: Für sie ist ihre Herrschaft gottgegeben, die Ideale, wenn überhaupt welche vorhanden sind, werden der Machtgewinnung und dem Machterhalt untergeordnet.