25.04.2022, 10:59
(25.04.2022, 10:04)harvest schrieb: Selenskyi ist auf bestem Wege, sich die mehr oder weniger verdienten Sympathien zu verscherzen.
Ein Krieg fordert auch Zivilopfer, das ist leider ebenso wenig zu vermeiden wie brutale Übergriffe auf Zivilisten bzw. deren Tötung oder Hinrichtung von gefangenen Soldaten.
Aber wenn Selenskyi und sein Büttel in Deutschland in diesem Zusammenhang gleich von "Genozid" und "Konzentrationslagern" sprechen, dann zeigen sie, dass sie nicht mehr alle Tassen im Schrank haben.
Mein Misstrauen gegen über Selenskyi wächst.
PS: Im Übrigen finde ich, dass die Leserbriefe in den Printmedien (soweit zugänglich) und die Leserkommentare in den Online-Portalen die Problematik des Ukrainekrieges oft sachlicher und differenzierter behandeln als die Artikel der sich immer bestens informiert gebenden Journalistenelite. Die schreiben meist in sehr auffälliger Weise voneinander ab und auch inhaltlich sind ihre Kommentare sehr stereotyp: Forderung nach schweren Waffen, Selensyi- und Hofreiter-Pushing und Scholz-Bashing.
Ein Armutszeugnis für eine freie Medienlandschaft. Aber dass sich das Selbstverständnis der Medien und deren politisches und gesellschaftliches Wirken stark auf eine oft unkritische bzw. regierungstragende Rolle beschränkt haben, konnte man bereits im Verlauf der Merkel-Ära immer deutlicher spüren.
Auffällig auch, dass unter den bedingungslosen Befürwortern für die Lieferung schwerer Waffen die Generation der 80-er und 90-er Jahre ganz besonders stark vertreten ist.
Denen ist die Brisanz eines drohenden größeren oder großen Krieges (womöglich auch mit der Beteiligung Chinas) gar nicht bewusst, weil nie erfahren (jahrzehntelanger kalter Krieg inklusive Atombombenstationierung in Deutschland, Einmarsch der Russen in die Tschechoslowakei, Vietnamkrieg ...)
Die sehen das eher aus der Netflix-Serien-Perspektive und fällen altkluge Urteile.
Der Ukraine-Krieg ist in zweiter Linie, neben allen Leid und Elend, ein Medienkrieg in Reinform. Wer sich besser inszeniert und ins gute Licht stellt, gewinnt. Da hat die Ukraine eindeutig die Nase vorn.
Über den Weg traue ich keinem der Beteiligten. Für eine objektive Auseinandersetzung mit dem Thema muss man bei allen Vorbehalten und berechtigter Vorsicht auch alternative und selbst russische Quellen nutzen. Tagesschau und Co ist mir eindeutig zu einseitig. Selbst der Kinderkanal mit den Nachrichten "Logo" ist objektiver, dort wird wenigstens stets auf die nichtbestätigten Quellen der Bilder und Zahlen hingewiesen
Martins Satellitenbilder auf Twitter kann man da getrost auf erst mal einer Überprüfung unterziehen, wenn man Zeit und die Möglichkeiten hat. Ich habe sie selten.
Misstrauen ist in jedem Falle ratsam. Die berühmte Frage nach "cui bono" hilft. Das bevormundende, fordernde Auftreten der ukrainischen Vertreter in der Außenpolitik stößt leider auch auf, bei allem Verständnis.
Für mich persönlich war es das nun mit den Grünen, wenn selbst ein Anton Hofreiter nach schwerem Kriegsgerät schreit, kann ich das nicht mehr mittragen. Traurig.