05.07.2020, 10:04
Ich wurde 1970 als W18 nach Murnau eingezogen. Damals war die Lehrzeit gerade ein Jahr vorbei, und ich stand auf der ersten Stufe der beruflichen Aufstiegsleiter. Ein Kollege, der bei der Musterung als untauglich eingestuft wurde, hat in diesen 18 Monaten die Leiter um zwei Stufen höher bestiegen, als ich mit meiner Dienstzeit fertig war, da war er bereits Filialleiter. Ich durfte mit 90 Mark Sold auskommen, er hat ein Vielfaches im Monat verdient. Ich sehe die Bundeswehrzeit mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ein Beispiel: Wir hatten damals jeden dritten Tag einige Stunden Fahrzeugpflege im Dienstplan. Aber was soll man an einem Fahrzeug viel pflegen, welches seit Wochen nicht bewegt wurde? Also hat man irgendwelche Hefte gelesen und sich ein Schlückchen genehmigt. Aber die Zeit verging da immer im Schneckentempo. Andererseits bin ich damals zu meinem ersten Hubschrauberflug gekommen, und die Gegend war auch recht schön. Nur los war in Murnau damals nichts, ein paar hundert Soldaten und in der Disco keine Mädchen.
Eine Wehrpflicht halte ich für falsch, solange sie nicht jeden Bürger betrifft. Unter dem Begriff Dienstpflicht würde es Frauen und Männer betreffen, es hätte auch niemand mehr einen persönlichen Vorteil mehr, aber soziale Dienste hätten vielleicht etwas weniger personelle Probleme.
Eine Wehrpflicht halte ich für falsch, solange sie nicht jeden Bürger betrifft. Unter dem Begriff Dienstpflicht würde es Frauen und Männer betreffen, es hätte auch niemand mehr einen persönlichen Vorteil mehr, aber soziale Dienste hätten vielleicht etwas weniger personelle Probleme.