09.10.2016, 18:03
(09.10.2016, 17:43)PuK schrieb: 3D-Fernsehen mit Polfilterbrille habe ich noch nie ausprobiert. Vor Jahren gab es mal bei Vox glaube ich, ein paar Sendungen, hauptsächlich Tierdokus, aber in der alten Rot-Grün-Technik, die den Farbeindruck völlig zerstört. (Die BRAVO hatte vor noch längerer Zeit eine Weile ihren Aufklärungsteil mit den ganzseitigen Fotos von Mädels beim Duschen in der gleichen Technik in 3D.)
Im Kino habe ich mal "A Christmas Carol" nach Charles Dickens in der Disney-Version von 2009 in Polarisationsfiltertechnik gesehen. Allerdings nur ungefähr 1/3 davon, dann musste ich raus, weil ich rasende Kopfschmerzen hatte.
Vielleicht lag es daran, dass der ganze Film computeranimiert war. Ich müsste noch einen Versuch mit einem Realfilm, auch möglichst ganz ohne CGI-Effekte machen. Aber so etwas gibt's ja heute kaum noch, und wenn, dann nicht in 3D.
Ganz schlimm von der Vermarktung her ist es auch, 2D-Filme nachträglich in 3D "umzurechnen". Wer so etwas als ersten "3D-Film" sieht, der ist für die Technik, wie gut sie theoretisch auch immer sein mag, vermutlich für immer verloren.
Die Brillen im Kino sind mitunter auch ziemlich mies, oft auch noch verkratzt oder verschmutzt, deshalb haben wir zuletzt immer unsere Brillen von zu Hause mitgenommen (Philips), wobei wir das meiste in 3D ohnehin zu Hause angesehen haben. Das mit den Kopfschmerzen kommt bei manchen Leuten tatsächlich vor, auch ein Bekannter von uns konnte deswegen keine 3D Filme am Stück ansehen.
Bei den 3D-Filmen gibt es gewaltige Qualitätsunerschiede, richtig, die zwei besten sind m. E. Avatar und "Die Legende der Wächter", ein Animationsfilm mit atemberaubenden Effekten. Es ist schon beeindruckend, wenn im Wohnzimmer Schneeflocken oder Blütensamen durch die Gegend fliegen. Der Speicherbedarf für diese Filme ist ebenfalls atemberaubend, das ISO von Avater belegt z.B. rd. 50 GB auf der Platte.
Hinzu kam eine (wie üblich) grottige Beratung in den Elektronik-Geschäften, alles wurde unter dem Label 3D über den Tisch geschoben, ohne mit einem Wort auf die erheblichen Unterschiede zwischen aktiver und passiver Technik einzugehen. Wer also nicht genug Enthusiasmus oder technisches Verständnis mitbrachte, sich in das Thema einzulesen, hatte eigentlich schon verloren. Anfangs gab es passives 3D auch nur von LG und Philips, weil LG die Lizenzen nicht rausrückte. Und wie dann Sony & Co. auch durften, war es schon zu spät.
Martin