15.04.2017, 11:49
(15.04.2017, 09:33)Serge schrieb: Dass er nicht wie eine Bildertapete aussieht wie viele andere seiner Kollegen, ja sogar überhaupt nicht tätowiert ist, kann allein nicht für seinen Charakter sprechen.
Das eher negative Bild von Ronaldo, das über die Medien verbreitet wird, ist sicher nicht nur das Zerrbild der Medien, sondern es beruht auch auf der permanenten eitlen Selbstinszenierung dieses "Fußballgottes". So will er in der Öffentlichkeit gesehen werden, sonst würde er wahrscheinlich seinen Egoismus, seine Arroganz und seinen Narzissmus nicht so ausstellen.
Was soll daran arrogant sein, wenn man dieses von den Medien gezeichnete und von ihm selbst so gewollte Bild übernimmt?
PS: Dass er von nicht allen Kollegen so gut gelitten ist, zeigt sein verweigerter Handschlag für den Mannschaftskollegen Dani Alves bei der Wahl zum Weltfußballer 2015 (oder 16)? Letzterer war in die Elf des Jahres gewählt worden und hatte Ronaldo nach einem Spiel vorgeworfen, immer im Mittelpunkt stehen zu wollen.
Wenn man sich aber freiwillig von Anfang an unter Ronaldo einordnet, wie es Mannschaftskamerad Bale getan hat und tut - obwohl der es nicht nötig hätte - dann ist die Ronaldo-Welt in Ordnung.
Ich habe die Nichttätowiertheit als 'das Sympathischste' an Ronaldo bezeichnet.
Damit habe ich doch noch keine Aussage über seinen Charakter getroffen.
Ich finde es überraschend positiv, dass er überhaupt zum Blutspenden geht. Mag eine Inszenierung sein oder Herzensanliegen, wer will das zu behaupten wagen?
Man wird niemanden finden, der völlig ohne Gegner ist. Ich habe nicht vor, ihn zu verteidigen - weil mir dazu einfach das Hintergrundwissen fehlt. Ich habe mir aber ohne jegliches solches ob seiner Gockelei ein Bild gemacht, das soooo wohl auch nicht stimmt. Dies habe ich revidiert, bis wieder andere verlautbarte Fakten, es wieder umkehren (können).
Das Beispiel Falco finde ich übrigens sehr passend. Der hat sich als Kunstfigur ja auch in einer Weise stilisiert, dass er selbst von dieser sagte:
""Mein Ruf in der Branche der geht natürlich von sehr, sehr schwierig bis hin zu absolute definitive asshole. Und diesen Ruf gibt es mit allen Mitteln zu verteidigen, denn ich bin ein Unangepasster in einem angepassten Geschäft!"
Wer ihn aber privat kannte, hat kaum was auf ihn kommen lassen, nannte ihn einen höflichen, bescheidenen Menschen.