24.09.2016, 17:22
(23.09.2016, 18:59)Sophie schrieb: Ich hatte doch ausdrücklich geschrieben, dass der Erbe das Geld, das er erhält eben nicht versteuert hat.
(...)
Wie kommt man überhaupt auf die Idee, es richtig zu finden, dass jemand, der ohne Gegenleistung zu xx (Mio) Euro kommt, von diesen nix für die Gesellschaft abgeben soll? In welcher Hinsicht sollte das gerecht sein`?
Klar. Und ich hatte es gelesen.
Aber eine Erbschaft ist, juristisch gesehen, eine sogenannte "Gesamtrechtsnachfolge". Wenn jemand stirbt und ein anderer (oder mehrere) erben, tut sich dabei eigentlich juristisch in Wirklichkeit gar nix. Es wird kein Geld oder Vermögen "bewegt", es gehört nur dann jemandem mit einem anderen Ausweis in der Tasche, dem sogenannten Gesamtrechtsnachfolger eben. Dem landläufig meistens in dem Fall so genannten "Erben". Allenfalls Grundbücher und Bankkonten muss man natürlich umschreiben auf den oder die Inhaber dieser anderen Ausweise.
Aber eigentlich sind Erbe und Erblasser, juristisch gesehen, die selben. Oder "eine Person", eine "Rechtspersönlichkeit", wenn einem das lieber ist. Aber eben nur eine und nicht zwei.
Was anderes ist es später. Dann, wenn der Erbe dieses Geld nämlich für irgendetwas ausgibt. Dann fällt natürlich Mehrwertsteuer, Grunderwerbsteuer oder sonst was an. Und das ist dann in meinen Augen auch völlig in Ordnung so.
Aber der sogenannte "Gesamtrechtsübergang", bei dem nichts passiert, in Wirklichkeit, der sollte in meinen Augen völlig steuerfrei sein.
Und dabei weiß ich natürlich, dass man das auch ganz anders sehen kann. Nur, in meinen Augen, ist das dann nicht gerechtfertigt.
Ob das alles am Ende "gerecht" ist oder nicht, weiß ich nicht. Deshalb sehe ich das Thema möglichst analytisch. Und versuche, meine Gefühle möglichst auszuschalten, wenn ich darüber nachdenke. Wie Spock in "Raumschiff Enterprise", so ungefähr.
Wenn man natürlich das Gefühl, oder auch die vorgefasste Meinung, hat, das "System" sei an dieser genauen Stelle "ungerecht", dann kann man natürlich durchaus zu einer völlig anderen Meinung darüber gelangen als meiner. Und zwar unschwer. Das ist mir alles völlig klar.