23.09.2018, 09:55
(22.09.2018, 22:55)Klartexter schrieb: Nun denn, leopold, ich habe für heute mein Pensum erledigt, dann will ich Ihnen noch kurz antworten.
- Hier hat der FCAler Ihnen ja schon geantwortet. Die Grundsteuer zahlt immer der Eigentümer der Immobilie, aber er darf sie auf den Nutzer der Immobilie umlegen. Ist im Mietvertrag vereinbart, dass die Nebenkosten vom Mieter zu tragen sind, kann in der Nebenkostenabrechnung die Grundsteuer als Posten aufgeführt werden. Denn laut § 2 Nr. 1 Betriebskostenverordnung (BetrKV) zählt die Grundsteuer zu den umlagefähigen Nebenkosten. Tatsache bleibt aber, dass der Staat am Grundeigentum bereits zu Lebzeiten des Besitzers partizipiert.
- Sofern das Eigentum nicht bereits seit über 10 Jahren besteht haben Sie ja selbst den Spekulationsgewinn genannt. Bei einem Verkauf werden aber in der Regel auch Maklergebühren und Notarkosten fällig, hier partizipiert dann der Staat wiederum indirekt mit. Denn Makler und Notare müssen ihre Einnahmen ja versteuern, entsprechend klalkuliert diese Gruppe dann auch ihre Preise.
- Ganz einfach, leopold, Angebot und Nachfrage. Nicht jede Immobilie bringt Gewinn, denken Sie nur an die Schrottimmobilien in der früheren DDR, die windige Immobilienmakler hier im Westen gutgläubigen Menschen aufgeschwatzt haben. Wer für seine Immobilie irgendwann einen guten Preis erzielen will, der muss über die Jahre auch einiges an Geld zum Erhalt der Immobilie investieren, warum sollte er also nicht auch die Früchte seiner Arbeit ernten?
- Doch, Sie wollen die Leute enteignen, leopold. Wenn eine Familie sich über die Jahre hinweg ein gewisses Vermögen erworben hat, dann hat der Staat bereits via Einkommensteuer und ähnlichen Abgaben seinen Teil bekommen. Nur weil ein Familienmitglied stirbt will sich der Staat nun ein zweites Mal am Vermögen der Familie bereichern. Mit welchem Recht denn?
- Das ist dann eine reine Neidsteuer. Ich habe es Ihnen doch schon geschrieben, dass Vermögen erst einmal erarbeitet werden muss, warum also sollten Kinder da bessere Startchancen haben? Allenfalls haben die Enkel dann bessere Chancen, wenn bereits Vermögen erworben ist. Jeder ist seines Glückes Schmied, leopold, da muss der Staat nicht als Ausrede dafür Erbschaftssteuer kassieren. Meine Eltern waren nicht reich, aber drei von vier Kindern konnten höhere Schulen besuchen!
- Schlimm genug, dass man den eigenen Besitz mit Finten verteidigen muss!
- Sie haben nach Ihren eigenen Worten keine Kinder. Dann wissen Sie auch nicht, welche Kosten Eltern zum tragen haben, da sinddie steuerlichen Erleichterungen nur ein Tropfen auf den heißen Stein!
Ich konstatiere: Ihr "sozialdemokratisches" Denken hört beim eigenen Geldbeutel auf. Plötzlich ist das Gemeinwesen nicht mehr wichtig und keine Ausrede dumm genug. Damit sind Sie nicht allein, das ist eine Verhaltensweise, die in unserer Zeit immer stärker um sich greift und an der unser Gemeinwesen letztlich scheitern wird. Denn die großen Verteilungskämpfe stehen mit der anstehenden Digitalisierung der Wirtschaft erst noch bevor.
Sie tun gerade so, als würde der Staat jegliches vererbbare Vermögen einziehen, dabei geht es lediglich um einen kleinen Teil, angesichts der gewaltigen Freibeträge bei der großen Mehrheit der Bürger um gar nichts.