02.04.2018, 11:46
Parallel zu KuP's "Ostermontagsrede" in "Quo Vadis" Thread eine ebensolche vom Schriftsteller Klaus-Rüdiger Mai mit der provokanten Titelfrage
Weniger Ostern, dafür mehr Islam?
Vorweg: Ich teile nicht die explizit christliche Position des Autors, kann aber seine Kritik an den "Kirchenfunktionären" durchaus nachvollziehen und billigen.
Auf jeden Fall ein lesenswerter Artikel aus der Sicht eines christlichen Gläubigen.
Weniger Ostern, dafür mehr Islam?
Vorweg: Ich teile nicht die explizit christliche Position des Autors, kann aber seine Kritik an den "Kirchenfunktionären" durchaus nachvollziehen und billigen.
Auf jeden Fall ein lesenswerter Artikel aus der Sicht eines christlichen Gläubigen.
Zitat:So passt es ins Bild, wenn Margot Käßmann ausgerechnet zu Ostern den Christen freudig zuruft: „Und Deutschland wird nicht mehr so sein, dass es keinen Islam gibt.“ Man hört geradezu die große Zufriedenheit mitschwingen, ein großes Werk vollbracht zu haben. Doch das große Werk, weiß Käßmann, ist gefährdet: „Im Moment habe ich den Eindruck, dass sich viele Muslime, die in dritter, vierter Generation hier leben, wirklich ausgegrenzt fühlen, und das halte ich für ein ernstes Problem.“ Kein Wort natürlich darüber, dass die großen Probleme durch die Massenmigration von vorwiegend Männern aus dem muslimischen Kulturkreis verursacht werden. Das würde Wirklichkeit in die Betrachtung bringen.
Ich halte es für ein ernstes Problem, dass christliche oder jüdische oder konfessionslose deutsche Schüler in den Klassenzimmern und auf dem Schulhof ausgegrenzt, gemobbt und bedroht werden gerade von Schülern muslimischen Glaubens. Ich halte es für ein ernstes Problem, dass Menschen, die nach Deutschland gekommen sind, um hier in Freiheit und Sicherheit zu leben, beispielsweise Kurden oder Jesiden oder moderate und moderne Muslime, unter Druck geraten, weil der Kopftuchislam (Bassam Tibi) immer stärker wird(...)
Wenn Reinhard Marx darauf dringt, dass Christen auf ihre Nachbarn, die anderen Religionen angehören, zugehen sollen, so lässt er außer Acht, dass niemand gezwungen ist, sich in Deutschland niederzulassen. Wer nach Deutschland kommt und hier leben möchte, der kann nicht erwarten, dass sich Deutschland ihm anpasst, sondern er muss auch in Deutschland, in der deutschen Gesellschaft mit ihren Gesetzen und ihrer Kultur leben wollen. Integration ist eine Pflicht. Hört man Käßmann und Marx zu Ostern zu, gewinnt man den Eindruck, die deutsche Gesellschaft habe sich grundlegend zu verändern. Sie wird unter dem Abschied von der Zukunft im tiefsten Sinne zu einer Dienstleistungsgesellschaft, zu einer Gesellschaft, die jedem, der das Wort Asyl ausspricht, zu dienen hat(...)
Will die Kirche die Osterbotschaft ernst nehmen, dann hat sie endlich die Realität so zu sehen, wie sie ist (...) Die Kirche hat vor allem den christlichen Glauben zu stärken, sich um die Christen, auch um die Christen unter den Flüchtlingen, die tatsächlich bedroht werden, auch in deutschen Flüchtlingsheimen von muslimischen Migranten und muslimischen Sicherheitsfirmen, zu kümmern. Doch für ihre christlichen Mitschwestern und Mitbrüdern unter den Flüchtlingen treten die selbstgerechten Kirchenfunktionäre nicht ein – es könnte der Verständigung mit den Muslimen schaden.