10.11.2016, 18:38
(10.11.2016, 18:06)PuK schrieb: Man könnte einfach mal Leute fragen, die Ahnung haben, und nicht sowas
Das Geld fehlt anderen Leuten in der Tasche, und das Unternehmen leistet eigentlich nichts dafür. Einfach mal einen erfahrenen, festangestellten Admin fragen, das hätte es wahrscheinlich auch getan. Und hätte dann zu einer völlig anderen Antwort geführt, nämlich zu einer, in der geschlossene Systeme wie alles von Apple oder Microsoft erst gar nicht vorkommen. Müssen sie ja auch nicht. Kosten bloß Geld, sind aber auch nicht besser als das, was man umsonst kriegt.
Mir ist es aber im Endeffekt wurscht. Ich empfehle inzwischen auch dem Normaluser Linux, seit die Hardwareunterstützung vom Kernel her gegeben ist. Vor 10 Jahren war das anders.
Solange Linux aber bei 3 bis 5 % "Marktanteil" rumhängt, ist mir das eigentlich "gerade recht". Denn das nimmt mich ganz einfach aus der Schusslinie von Script-Kiddies. Die schreiben ihren Mist für Windows, bauen aber keine Browserweiche zu einem Exploit für Linux ein. Ich bin als Opfer ganz einfach uninteressant mit diesem Betriebssystem. Auf anderen Wiesen grasen viel fettere Kühe, die man noch viel einfacher erlegen kann.
Es ist doch nur noch traurig, wie das Steuergeld mit Gewalt zum Fenster rausgeballert wird.
Das Problem ist weitaus vielschichtiger. Viele Leute in der Münchner Verwaltung kommen einerseits mit dem System nicht klar, andererseits gibt es diverse Verfahren, die offenbar nicht auf Linux portiert werden konnten und auch in der Emulation nicht funktionieren. Also stehen noch diverse Windows-Kisten herum und das sind natürlich die begehrtesten Geräte. Die Leute kennen das von zu Hause und ein Nicht-ITler ist mitunter schon froh, wenn er mit der Windows-Kiste klar kommt. Die Leute, die eigentlich damit arbeiten sollten, waren von Anfang an skeptisch bis ablehnend eingestellt.
Finanziell ist Windows nicht so teuer wie immer behauptet wird. Selbst wenn eine Serverlizenz bspsw. 5.000 Euro kostet, ist das ein Klacks im Vergleich zum Support- und Entwicklungsaufwand, um auf einem anderen System diese Integrationstiefe zum Fliegen zu bekommen. Ein zentraler Verzeichnisdienst, der dann out-of-the-box mit Datenbankserver, Office, Intranet und E-Mail über standardisierte Schnittstellen verbunden ist und darüber hinaus noch die Berechtigungen steuert, ist schon eine feine Sache. Man darf nicht das Linux-System zu Hause mit einem Firmen- oder Behördennetzwerk vergleichen. Microsoft bietet auch standardisierte und supportete Software- und Updateverteilungsmechanismen für Firmennetze an (WSUS), die von der Leistungsfähigkeit schon enorm sind.
Wenn die Leute mit dem System zufrieden wären, kämen auch nicht ständig diese Ausstiegswünsche. Möglich, dass auch politische Überlegungen eine Rolle spielen, aber die haben auch beim Umstieg auf Linux eine Rolle gespielt. Was man bei den Lizenzen gespart hat, wurde bei der Systemintegration und der laufenden Wartung in weitaus höherem Umfang wieder ausgegeben.
Martin