16.11.2017, 21:24
(16.11.2017, 21:07)messalina schrieb: Ich finde, die Diskussion um die Miethöhe geht eigentlich total am Thema vorbei? Wenn die Mieten nur halb so hoch wären, würden auch alle jammern, dass die zu hoch sind, weil über Fixkosten freut sich niemand.
Aber wer auf Hartz 4 ist, bekommt sowieso die ganze Miete vom Staat, wer etwas mehr hat kann Wohngeld beantragen und die Normalverdiener könnten es sich leisten, oder? [Bild: http://fs5.directupload.net/images/161203/dnewluyd.gif ] Die, die dann immer noch finanzielle Probleme haben, haben die in Wirklichkeit gar nicht wegen der Miete, sondern weil sie einfach zu viel für anderes ausgeben, für Klamotten, Ausgehen, Auto, iPhone, Urlaub, Rauchen.
Ich kenne auch viele, die geben jeden Monat 100 Euro für coffee to go aus, nur auf dem Weg von und in die Arbeit. Und daheim wird dann noch die Hälfte der Lebensmittel weggeschmissen, weil sie abgelaufen sind. Allein wegen diesen zwei Dingen könnten die sich eigentlich schon eine 50% höhere Miete leisten.
Außerdem würde für viele auch eine viel kleinere Wohnung reichen. Dass man da einiges an Miete sparen könnte, daran denkt niemand.
Nein, sie verläuft durchaus in der richtigen Bahn.
Wir haben zu wenig Wohnraum im Land, schon jetzt, und schon, bevor wir 2015 die Grenzen aufgemacht haben. Die Gründe wurden erörtert. Kurz gefasst läuft es drauf raus, dass zwar Wohnungen gebaut werden, aber nur solche Wohnungen, die eine hohe Rendite versprechen. Also Wohnungen im gehobenen bis Luxusbereich.
Einfache und dennoch solide Wohnungen wie im sozialen Wohnungsbau früher baut kaum jemand mehr. Weil sich die, die das früher gemacht haben, z.B. der Staat oder der DGB daraus verabschiedet haben. Und zwar z.T., und das wurde noch nicht erwähnt, auf schäbige Weise. Sie haben nämlich nicht die Wohnungen verkauft. Dann hätte der Mieter ein Vorkaufsrecht gehabt. Wenn er das Geld hat, aber kann ja sein, dass er geerbt hat oder im Lotto gewonnen und trotzdem in Miete lebt. Und das geht natürlich gar nicht, dass in einem Riesenblock, der verscherbelt wird, ein einzelner Mieter drin ist, der auf einmal der Miteigentümer ist. Sein Anteil kann so gering sein, wie er will, ohne ihn gehen dann viele Dinge nicht. Man wollte also diese vermieteten Wohnanlagen im Ganzen verkaufen. Also, was tun?
Ganz einfach. Man verkauft nicht die Wohnung, sondern die Anteile an der Wohnungsbaugesellschaft, der sie gehörten, an den privaten Investor. So läuft das. Beim Verkauf von Gesellschaftsanteilen greift das Mietervorkaufsrecht nach dem BGB nicht, weil das nach dem HGB läuft.
Und von wegen kleinere Wohnung. Guck dir mal an, wohin das Geld für die ganze Hartz-IV-Scheiße geht. Über die Hälfte geht für Verwaltung drauf. Man könnte den Leuten mindestens 50 % mehr zahlen, wenn man sie nicht ständig gängeln, sondern ihnen einfach das Geld überweisen würde. Und man hätte noch was gespart hinterher.