15.11.2017, 18:43
(15.11.2017, 18:35)PuK schrieb: Der Mietspiegel ist Mist, weil er auch alte Verträge berücksichtig. Die Nachbarin über mir wohnt hier recht zentral noch für 6,50 €. Das ist aber Unsinn, solche Verträge mit ungeschickten Vermietern zu berücksichtigen. Die Vermieterin ist in dem Fall Rentnerin, die die Einnahmen gar nicht braucht, deshalb sie der Nachbarin die Miete seit 15 Jahren nicht erhöht.
Das Problem ist, dass der Mietspiegel dann völlig verzerrt ist. Ich verlange z.B. derzeit für 55 m² in einem ca. 100 Jahre alten Haus in der Nähe des Oberhauser Bahnhofs 465 € kalt. Das sind 8,45 €/m², und das ist nicht zu viel. (Gas-Zentralheizung, Bad renoviert, verkehrsgünstig gelegen).
Man hätte einfach auf immoscout24.de u.ä. schauen sollen. Da stehen nämlich die Preise, die aufgerufen werden, und nicht in uralten Mietverträgen.
Und außerdem ist die Mietpreisbremse ein Herumkurieren am Symptom. Man müsste die Ursache angehen, die gestern schon ausführlich in einem anderen Thread besprochen wurde. Nämlich, dass es zu wenige Wohnungen gibt, weil keiner mehr Sozialwohnungen baut. Da liegt der Hase im Pfeffer. Denn wenn es genug Wohnungen gibt, gehen die Preise von ganz alleine runter. Aber das will man ja nicht mal mehr bei der SPD.
Stimmt, zudem erklärt es auch der Artikel, wie die hohen Preise z. B. im Hochfeld zustande kommen: Durch eine höhere Fluktuation. Die Nachmieter zahlen immer höhere Mieten. Und wer im Spickel wohnt, wird nur äußerst ungerne dort wegziehen wollen.
Ich habe in die Anlage mal einen Mietspiegel geklebt, den ich mir Anfang des Jahres mit den Daten von Immoscout gebastelt hatte. Schon damals lagen die Preise in guten Lagen im zweistelligen Bereich. Dieser dürfte der Realität näher kommen. Natürlich ist die Mietpreisbremse Müll; die privaten Vermieter werden jetzt für Millionen weggefallene Sozialwohnungen in Geiselhaft genommen.
Martin