12.05.2017, 19:18
Die Zeit der hohen Zinsen wird wohl dauerhaft vorbei sein. Schlimme Aussichten für Leute wie Martin, die glauben, dass alles wieder so wird wie früher:
Die Demografie senkt den Zins
Zitat:Seit den frühen achtziger Jahren ist der Zins in den Industrienationen deutlich zurückgegangen. Ablesbar ist dies beispielsweise an der Rendite zehnjähriger amerikanischer Staatsanleihen: Zu Jahresbeginn 1982 betrug sie 14,6 Prozent; derzeit beläuft sie sich auf 2,4 Prozent. Die Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanleihen stürzte in diesem Zeitraum von rund 11 auf 0,44 Prozent.
Ein Teil dieses säkularen Falls kann durch den gleichzeitigen Rückgang der Inflationsraten erklärt werden. Das ist aber nicht die ganze Geschichte. Denn auch der reale, also der um Effekte der Inflation bereinigte Zins ist in den vergangenen 35 Jahren kräftig zurückgegangen.
Für diesen säkularen Rückgang des realen Zinses in den Industrienationen nennen Fachleute mehrere, sich nicht ausschließende Gründe, darunter die Demografie.
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Zu einem spektakulären Ergebnis gelangen drei Mitarbeiter der Bank of England in einer Schätzung für die Industrienationen und führenden Schwellenländern. Nahezu die Hälfte des Rückgangs des langfristigen realen Zinses um 3,6 Prozentpunkte seit dem Jahre 1980 lässt sich nach dieser Schätzung auf den demografischen Wandel zurückführen. Die drei Ökonomen halten die These, der Eintritt der Babyboomer in den Ruhestand werde den Druck der Demografie auf den langfristigen realen Zins zunächst neutralisieren und den Zins langfristig wieder in die Höhe treiben, für falsch. Denn der Trend zu einer immer höheren Lebenserwartung findet kein Ende.
Die Demografie senkt den Zins