25.04.2017, 20:50
(25.04.2017, 18:55)FCAler schrieb: Ja, ich glaube da wird es bald anständig rappeln im Karton. Wir können nur froh sein, dass wir hier so weit vom Schuss sind.
Wenn Ihr Smiley sich den Joint deshalb angezündet hat, sollte er ihn sofort im Klo ertränken. Und die Spülung ziehen. Dann gibt es nämlich keinen Grund, ihn zur Feier des Tages zu genießen.
Wir sind hier alles andere als "weit vom Schuss". Das Ganze, was da in den Thinktanks ausgebrütet wird, und was die Politiker dann blind machen, nennt sich zynisch "Geopolitik". Das betrifft vom Anspruch her immer die ganze Welt, und deshalb sind solche Konflikte so brandgefährlich. Weil sie sich nicht lokal eingrenzen lassen.
"Weit weg vom ersten Schuss" sind wir vielleicht. Aber ein kriegerischer Konflikt mit NK würde sofort und unweigerlich CN und RU involvieren. Und dann sind wir aufgrund der NATO-Verpflichtungen nicht mehr nur live dabei, sondern mittendrin. Und spätestens der dritte oder vierte Schuss schlägt dann auch bei uns ein.
Im übrigen kommt mir Kim momentan weit vernünftiger vor als Trump. Kim verfolgt konsequent das Konzept, das auch schon sein Vater und sein Großvater verfolgt haben.* Er macht prinzipiell nichts anderes, als das, was in NK schon seit Jahren und Jahrzehnten geschieht. Er hat also wenigstens ein Konzept, wie frag-, merk- und kritikwürdig es auch sein mag.
Und bisher haben sich die USA zurückgehalten und die Nordkoreaner haben ihre Raketentests gemacht und gut. NK wurde halt sanktioniert. Aber es war auf jeden Fall mal ein Status, der irgendwie funktioniert hat. Nur Trump meint jetzt, er müsse sich da jetzt profilieren. (Obwohl ich glaube, dass es gar nicht Trump ist, der sich da militärisch profilieren will. Es gibt immer ein "Briefing", dem der neugewählte Präsident durch die hochrangigen Vertreter des "Deep State" unterzogen wird, solange der alte noch amtiert. Und ab da hat Trump seine außenpolischen Grundsätze aus dem Wahlkampf fahren lassen. So ein ähnliches Briefing kriegt ein neugewählter Bundeskanzler übrigens auch immer. Und die deutschen Geheimdienste sind dabei wohl als Beobachter anwesend, aber die Unterweisung des künftigen Kanzlers erfolgt durch die Amerikaner. Helmut Schmidt hat mal ein bisschen was, aber längst nicht alles, darüber öffentlich rausgelassen. Googeln lohnt sich in dem Fall.
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* Deshalb könnte ich mich auch immer so über die deutschen Leitmedien aufregen, die es nicht lassen können, von dem "kommunistischen Regime" Nordkoreas zu sprechen. Das ist kein Kommunismus! War es nie. Inzwischen sind auch sämtliche Bezüge auf Marx, Lenin u.ä., die sowieso nie richtig ernst gemeint waren, aus der Verfassung gestrichen worden. Seit Jahren übrigens schon. Es handelt sich um eine Art Erbmonarchie im Deckmäntelchen einer stalinistisch organisierten "Volksrepublik". Sie übernahmen die Techniken des Stalinismus, aber die Ideologie ist anders und auch die Führung wird anders bestimmt. Bzw. wird sie in Nordkorea gar nicht bestimmt, sondern das sind die Kims und fertig. Kommunismus ist das nicht, war es nie und es war auch nie als solcher beabsichtigt.