06.02.2017, 15:06
(06.02.2017, 13:28)Klartexter schrieb: Das habe ich auch nicht getan, Serge. Meine Frage war einfach die, was Russland und die USA in der Ukraine zu suchen haben, ebenso in Syrien. Die Zündelei in der Ukraine begann lange vor der völkerrechtswidrigen Besetzung der Krim, und da war auch Herr Putin fleißig am machen, nicht nur die andere Seite. Putin ist ebenso wenig ein Unschuldslamm wie sein jeweiliges Gegenüber in den USA.
Die Frage ist leicht zu beantworten:
Russland besitzt den Marinehafen Sewastopol auf der Ukraine, 60% der Bevölkerung der Krim sind Russen, 25% Ukrainer, es dominiert die russische Sprache (77% sprechen russisch als Muttersprache). Was haben die Amis da zu bieten?
Dass die Russischsprachigen lieber bei Russland bleiben wollen als in die EU und Nato eingegliedert zu werden, dürfte verständlich sein.
Zur Zündelei. Wenn Sie das damit meinen? Stichwort Nato-Osterweiterung.
Zitat:Die Orange Revolution der Ukraine im Jahr 2004 wurde von Russland als aus den USA gesteuert angesehen. In der Folge verschlechterte sich das Verhältnis zwischen Russland und den USA.[18] Auf der Internationalen Sicherheitskonferenz im Februar 2007 bezeichnete Putin die fortgesetzten Erweiterungsabsichten der NATO als ernste „Provokation“. Als im April 2008 auf der NATO-Gipfelkonferenz in Bukarest diskutiert wurde, der Ukraine und Georgien einen Plan zur Aufnahme in die NATO anzubieten, erklärte er: „Wir betrachten die Ankunft eines Militärblocks [an unseren Grenzen], dessen Verpflichtungen zur Mitgliedschaft Artikel 5 einschließt, als eine direkte Bedrohung der Sicherheit unseres Landes“. Artikel 5 des NATO-Vertrages beinhaltet die Beistandsverpflichtung seiner Mitglieder.[19]Übrigens drohte Putin damals schon damit, die Krim zu besetzen und ebenso die Ostukraine, sollte das an Russland angrenzende Georgien in die Nato aufzunehmen. Man hätte also von damals her schon wissen müssen, auf welch riskantes Spiel man sich später in der Ukraine einlässt.
Der NATO war damals dann das Spiel doch zu heiß und sie ließ es sein. Um es dann fünf Jahre später mit der Ukraine zu versuchen.
Es geht nicht um Nachsicht, besonderes Verständnis oder gar Sympathie für Putin - nein. Es geht um eine objektive und gerechte Darstellung dessen, was da wirklich passierte. Leider muss man sagen, dass die Nato nach der Auflösung der UdSSR und dem Ende des Kommunismus immer wieder zündelte und versuchte, sogar als offizielle Doktrin formuliert, ehemals kommunistische Länder in die NATO und in die EU zu ziehen, um ihren Machtbereich auszudehnen und Russland zu isolieren bzw. zu einer unbedeutenden "Regionalmacht" (Obama) herunterzustutzen.