23.01.2017, 16:45
(23.01.2017, 15:32)Sophie schrieb: Also man muss es Herrn Pouya jetzt nicht anlasten, dass er beliebt ist, Kontakte hat, dass sich Leute, die ihn kennen und schätzen für ihn einsetzen, sogar mit ihm nach Kabul reisen.
Es stimmt auch nicht ganz, dass sich für andere Afghanen niemand stark machen würde, denn unlängst war von einer doch auch großen Kampagne berichtet worden, in der die Betriebe/Arbeitgeber fordern, dass Afghanen mit Lehrverträgen nicht abgeschoben werden.
Die Krux und damit hast Du völlig recht, ist diese unsäglichen Deklarierungen von angeblich sicheren Herkunftsländern, die das Asylrecht komplett auszuhebeln geeignet sind. Wenn man ein Land als ein sicheres Herkunftsland erachtet, kann jemand dort zu Tode gefoltert werden, das ist vollkommen egal, pol. Asyl gibt es dann hier nicht mehr. Das kann es wahrlich auch nicht sein.
Und an die Adresse des Threaderöffners, dem jegliches Gerechtigkeitsempfinden abhanden gekommen zu sein scheint - falls er jemals eines hatte - außer sich selbst betreffend.
Die Menschen empfinden es eben als grobes Unrecht, was Herrn Pouya geschieht. Dazu muss man nichts an ihm 'gefressenÄ haben.
Nein, ich laste es nicht Herrn Pouya an.
Dass die Kulturschaffenden hinter ihm stehen, auch nicht. Das hat er sich ja auch "erarbeitet. Aber das kann nicht jeder Afghane. Pech oder schade oder was auch immer.
Deutlich kritischer sehe ich da die Rolle der Heimatpresse.
Dass diese "am Ball bleibt" und tagtäglich über Pouya berichtete, und zwar namentlich und über dessen biografischen Hintergrund, macht diese ganze Angelegenheit doch irgendwie zu einem Einzelfall, zu einem ganz besonderen, herausstechenden Einzelfall. Tenor der Leserbriefschreiber: Also wenn DER nicht bleiben darf, nicht mal DER ...
Warum hat man nicht begleitend dazu zwei oder drei andere Afghanen ausfindig gemacht, die auch abgeschoben werden sollen, und über sie etwas geschrieben? Unauffällige. Mit Name und Bild, Schicksal und Biografie. Stellvertretend.