07.01.2017, 22:01
(07.01.2017, 21:05)leopold schrieb: Mal eine ernsthafte Frage: Halten Sie Ihre Vorstellungen von einer gerechten und solidarischen Gesellschaft eher in Deutschland oder eher in Russland verwirklicht?
Guter Mann, schon wieder so eine dümmlich- bornierte Frage.
Ich habe meine Position zu Russland, sprich Putin, schon des Öfteren klar umrissen. Kommen Sie mir also bitte nicht mit solchen kindlichen Fragen.
Langsam muss man sich ja angesichts Ihrer fanatisierten Hasstiraden Sorgen um Sie machen.
Nochmal zum Auswendiglernen, daher kurz, speziell für Ihr kurzes Gedächtnis.
Ich halte Putin weder für einen Demokraten noch für einen lieben Menschen. Darin ist er Erdogan ähnlich. Ich möchte auch nicht in Russland leben, ebenso wenig in der Türkei.
Ich halte Obamas Politik, Putin zuerst zu demütigen ("Regionalmacht"), dann zu provozieren (Ukraine), dann auszugrenzen (Sanktionen) und dann zu dämonisieren, für eine ganz üble und gefährliche Politik. Das ist eine regelrechte Eskalation, die zum Beginn eines neuen kalten Krieges geführt hat.
Und es war nicht Russland, das damit begonnen hat. Es waren die Amis und die Europäer, die sich entgegen mündlicher Absprachen in der Ukraine festsetzen wollten und daher auf den Sturz der Regierung hinarbeiteten. Auch mit Hilfe faschistischer Milizen.
Doch Russland ist uns geografisch deutlich näher als die USA und von daher sollte es für jeden vernunftbegabten Politiker eine Pflicht sein, zu Russland ein normales Verhältnis anzustreben, es muss nicht mal ein freundliches sein. Egal, ob demokratisches, pseudo-demokratisches oder diktatorisches System.
Steinmeier hat vor nicht allzu langer Zeit versucht, die Bremse in diesem Anti-Putin-Wahn zu ziehen, und wurde deswegen von seinen kleingeistigen Parteigenossen mehrheitlich getadelt. Von den Grünen höchstnatürlich auch und den "Christlichen" sowieso. Dabei steht ein gutes Verhältnis zu Russland in der Tradition der SPD (Brandt, Schmidt, Schröder). Auch in Frankreich wird dies von nahezu allen Parteien so gesehen. Zwischen Deutschland und Russland ist nur Polen und das kleine Weißrussland, zwischen Deutschland und den USA der große Atlantik. Ein friedliches Verhältnis zu Russland liegt also nahe.
Dass nun nach Trumps Wahlsieg den Demokraten der A ... auf Grundeis geht, ist verständlich. Daher haben sie jetzt einen Mords-Propaganda-Feldzug gegen Putin gestartet, mit dem Ziel, der EU vor Putin und Trump, der ja zu diesem ein entspannteres Verhältnis aufbauen und die enge Bindung zu Europa etwas lösen will, so richtig Angst zu machen. Putin will angeblichden Fuß in den Osten der EU setzen, Putin will sich, wie angeblich in den USA, aktiv in den Wahlkampf in den EU-Staaten und vor allem in Deutschland einmischen. Neben den Demokraten, fast alle glühende Transatlantiker, sind natürlich auch die amerikanischen Geheimdienste an einer Veränderung der derzeitigen Verhältnisse nicht interessiert. Man hat natürlich Angst, dass sich die Europäer mehr aus der Umarmung durch die Amis lösen und selbständigere Außenpolitik betreiben wrden. Annäherung an Russland z.B.
Und die Medien schwimmen wieder mal voll auf dieser Anti-Putin und Anti-Russland-Welle mit (wie eben in ZDF-Heute wieder zu sehen) - kein Wunder, denn Dutzende von Herausgebern, Chefredakteuren und Redakteuren sowie hochrangige Vertreter und Moderatoren der ÖR sind ja Mitglieder im Transatlantischen Bündnis, dem zivilen Ableger der NATO. Von den Politkern von der CSU bis zu den Grünen gar nicht zu reden.
So sieht die Lager für mich aus und ich befürchte Schlimmes, wenn diese Hetze so weitergeht.
Es fallen ihr ja schon Leute anheim, sie sich selbst für hochvernünftig, kritisch und unvoreingenommen halten :dodgy: