01.07.2022, 12:09
(01.07.2022, 11:32)Martin schrieb: Zu diesem "Brief"...
Das würde im Umkehrschluss den Untergang der Ukraine bedeuten und Putin hätte zumindest die eurasische Welt mit einem faktischen Getreidemonopol im Griff. Das darf unter keinen Umständen passieren. Der Brief ist nicht nur unverschämt, sondern vor allem in höchstem Maße naiv.
Putin wäre einem Zangenangriff der NATO bei weitem nicht gewachsen, es wird Zeit, ihm das vor Augen zu führen.
Martin
Dieser Brief ist keine "schreiende Unverschämtheit", wie der Kommentator meint, sondern ein Appell an die westlichen Staaten, eine "diplomatische Großoffensive" zu starten, da die mittlerweile festgefahrene Situation (Stellungskrieg) nur zu weiteren unnötigen Opfern führe.
Der gute Mann sollte sich erst mal den Schaum vom Mund wischen, bevor er einen Kommentar schreibt.
"Unverschämtheit" als gängige Umgangs- und Ausdrucksform passt aber haargenau zu Melnyk.
Die allermeisten, die eine abweichende Meinung zum Kriegsgeschrei von Nouripour bis Carlo Masala haben, sind weder Putin-Sympathisanten noch Ukrainehasser und schon gar nicht Naivlinge.
Man muss Krieg nicht schicksalsergeben hinnehmen.
Und man sollte vor allem nicht blind gegenüber Verhaltensweisen von maßgeblichen Beteiligten an diesem Krieg sein.
Über die negativen Beurteilung Putins gibt es wohl wenig Differenzen, bei der Beurteilung Selenskyis und seines hiesigen Statthalters sollte allerdings ein kritisches Hinschauen auch erlaubt sein. Und nicht bloß "Augen zu und durch".
Nicht umsonst sieht sich das ukrainische Außenministerium veranlasst sich von Melnyks unverschämten Äußerungen zu distanzieren.
Und diesem hängt ja seine auch grenzenlose Verehrung des ultranationalistischen Faschisten Bandera wie ein Stein am Bein, was jetzt endlich mal zum Thema gemacht wird.
Zitat:Im Interview forderte Melnyk Belege von Journalist Jung ein, dieser verliest ein Flugblatt, das Bandera damals verteilt haben soll (»Moskowiten, Polen, Ungarn und Juden sind deine Feinde, vernichte sie!«). Dann sagt er erneut: »Ich verstehe nicht, wie man jemanden als Helden bezeichnen kann, der gleichzeitig Massenmörder von Juden und Polen war.« Melnyk antwortet, Bandera sei kein Massenmörder von Juden und Polen gewesen. »Ich werde dir heute nicht sagen, dass ich mich davon distanziere. Und das war's!«, so der Botschafter schließlich.
Der Umgang mit Bandera spiegelt schon seit Jahren die Verwerfungen zwischen Russland und der Ukraine. Ukrainische Nationalisten, die Anfang der Dreißiger- bis in die Fünfzigerjahre für die Unabhängigkeit kämpften, werden bis heute in Russland als Helfer der »Faschisten« bezeichnet. In der Ukraine dagegen werden Partisanen wie Bandera heute verehrt. Die Bewertung ist heikel: So besteht zwischen Historikern weitestgehend Konsens, dass seine »Organisation Ukrainischer Nationalisten« faschistisch und rassistisch war, als prominenter Anführer übernahm er Verantwortung – gleichzeitig sind persönliche Teilnahmen Banderas am Völkermord nicht belegt, sagte Melnyk.
SPIEGEL
Naja, die persönliche Teilnahme Hitlers und anderer Obernazis am millionenfachen Mord an den Juden ist wohl auch nicht zu belegen, sehr wohl aber dessen Planung und Anordnung.