Nochmal zu Civey.
Ich habe die ganz starke Vermutung, dass es da nicht darum geht, repräsentative Umfragen zu erstellen.
Es geht darum, Daten zu sammeln. Was haben die Leute für Schulbildung, wo und wie wohnen sie... Wahrscheinlich kommt irgendwann noch eine Frage zum Einkommen des Haushalts, wenn man sich lange genug durchklickt.
So ähnlich wie bei der Deutschland-Card. Sie müssen uns nur immer hübsch sagen, was und wo Sie genau kaufen. Dann kriegen Sie schon nach 1.000 € ein sehr hübsches Sektglas für 'n Euro fuffzich.
Bei der Deutschland-Card kriegt man übrigens wenigstens noch billigen Ramsch für die Küche für seine Daten.* Bei Civey bekommt man exakt gar nichts, außer dem Gefühl jetzt mal endlich seine Meinung gesagt zu haben.
Potenziert wird das dadurch, dass Civey auf sehr vielen Seiten, gerade auf Presseangeboten präsent ist. Die kehren also mit dem ganz großen Rechen ganz Deutschland nach Doofen durch, die bereit sind, für nix und wieder nix ihre persönlichen Daten preiszugeben.
Und so etwas lässt die AZ auf ihre Webseite und baut nicht eine eigene Umfrage, oder nimmt so eine wie die hier im Forum. Das ist doch erbärmlich.
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* Neulich wieder gesehen. Biedere Hausfrau, vor mir in der Schlange. Die ganze Zeit damit beschäftigt, ihre Flaschen dem Förderband nachzuführen. Weil sie sie natürlich wieder quer draufgelegt hatte, nicht längs, wie sich gehören würde, wie es Frauen nun aber einmal grundsätzlich tun. Dann hat man immer was zum dran Rummachen, wenn das Förderband ein Stückchen weiterfährt. Und außerdem hat man natürlich im Physikunterricht nicht aufgepasst, weil man sich Zettelchen schrieb, welcher Nachbarsjunge denn nun wohl der "Süßere" sei.
Ja, liebe Frauen im Forum. Überlest den vorigen Absatz nicht! Es geht tatsächlich, dass man beim Einkaufen seine Flaschen aufs Band legt, und die fahren dann einfach so mit und man muss dafür nichts weiter tun. Wenn man beim Auflegen die Rotationssymmetrieachse der Flasche in die Waagerechte bringt und sie gleichzeitig parallel zum Vektor der Bewegung des Bandes ausrichtet, erübrigt sich das ständige Nachschubsen ganz von selbst. Klingt komisch, ist aber so.
Das Erstaunliche war: Sie schaffte es, gleichzeitig diese Flaschen auf dem Weg zur Kasse mitzuführen als auch ständig ihre Deutschland-Card sichtbar bereitzuhalten und dabei zusätzlich ständig einen Eindruck zu erwecken wie bei "präsentiert das Gewehr!" beim Bund. Schon vier Meter vor der Kasse, als noch ganz andere Kunden abkassiert wurden. Das Portemonnaie war Nebensache, das steckte irgendwo. Aber diese Deutschland-Card war ihr ungemein wichtig in dem Moment. "Präsentiert die Deutschland-Card!" wird zur neuen Disziplin allmählich bei uns. So ein Rabattversprechen muss für manche etwas Unwiderstehliches sein.
Fast hätte ich sie gefragt, was sie denn wohl beim täglichen Einkauf für wichtiger erachtet, die Deutschland-Card oder die Bezahlung mit Geld. Aber ich hab's dann doch gelassen. Bin ja ein friedlicher Mensch, eigentlich.