(30.05.2018, 19:58)forest schrieb: Auch bei gesunden alten Bäumen kracht schon mal ein dicker Ast ins Wasser. Bei 94 Bäumen und bei 'gutem' Sturm sollen es beispielsweise 5 dicke Äste sein und 30 Zweiglein hinterher. Das reicht. Dann ist es wie bei der Wertach. Nachher schreien wer schuld ist und der Mufti ist rechtzeitig in Urlaub fort.
Ich weiß noch, wie es damals im Winter immer war. Mein Vater arbeitete in der Hessing-Klinik in der Haustechnik und hatte Rufbereitschaft.
Und da ist auch ganz in der Nähe so ein Kanal. Und wenn die Temperatur unter 0° ist, entsteht natürlich Eis. Wenn genügend Eis entstanden ist, entsteht eine Stauung und der Kanal läuft über. Bleibt ihm ja nichts anderes übrig.
Und sie waren damals gerade dabei, die Hessing-Klinik wieder mal zu erweitern. Es gab da also eine große Baustelle, aber nur der Keller war fertig. Und auf einmal verstopfte das Eis den Kanal und das Wasser lief über.
So ein Keller verhält sich wie ein Schiff oder Boot, denn der ist ja wasserdicht. Wenn also der Grundwasserspiegel steigt und oben drauf noch nicht das Gewicht des Gebäudes lastet, besteht die akute Gefahr, dass der Keller aufschwimmt und hinterher irgendwie schief zu liegen kommt. Und dann kann man das alles zertrümmern und entsorgen, da ist dann nichts mehr zu retten.
Irgendwann in der Nacht um 3 klingelte das Telefon bei uns und mein Vater musste dringend kommen. Sie haben dann mit einem großen Betonbohrer (ein wirklich großer, so was kriegt man nicht bei OBI) ein 20-cm-Loch in die Kellerwand gebohrt, damit der Keller vollläuft und wenigstens an Ort und Stelle bleibt.
Mein Vater kam irgendwann mittags um 12 völlig geschafft wieder. Aber wenigstens das Kellergeschoß war gerettet.
So ist das halt, wenn man zu tief baut.
Und was jetzt? Den Winter verbieten? Ich wäre sofort dabei. Geht aber halt leider nicht.