Wundert mich, dass unser grüner Obermoralist nichts dazu zu vermelden hat.
Aber eigentlich wundert es mich doch nicht, denn der Oberverantwortliche für den Kahlschlag ist der von ihm hochverehrte Herr OB und der Nachverantwortliche der grüne Umweltreferent … wie heißt er gleich noch?
Sind halt nur Bäume. Und keine Flüchtlinge, die von hier nach München transportiert werden sollen, um abgeschoben zu werden (aus triftigen Gründen).
Da würde er sich natürlich gar nicht mehr einkriegen.
Hab mich ja gewundert, als vor ein paar Jahren mal bei einem heftigen Gewitter der Sturm einen großen Ast abgerissen hat. Der Ast krachte dann auf ein Gebäude, das dem Stadtjugendring gehört. Am nächsten Tag habe ich mir das nochmal angesehen, und dann waren schon Arbeiter der Stadt Augsburg da und haben die zerstörten Dachplatten ersetzt. Am übernächsten Tag kam ich nochmal vorbei und habe fest damit gerechnet, dass der Baum jetzt am Stumpf abgesägt und nicht mehr da ist. Denn die starke Tendenz der Stadt Augsburg, Bäume im Zweifel oder auch ganz ohne Grund ganz einfach zu fällen, war mir schon damals gut bekannt.
Aber - oh Wunder - er war noch da und ist es immer noch. Sie hatten lediglich die Bruchstelle glatt abgesägt und mit irgendeinem Mittel bestrichen, so eine Art Wundpflaster für Bäume. Da hat wohl irgendjemand bei der Stadt nicht aufgepasst.
Und seitdem ist natürlich mit dem Baum gar kein Unglück mehr passiert. Der war nämlich im Grunde kerngesund, bloß dieser eine Ast war krank und morsch. Hätte man übrigens sehen können, die Blätter da dran waren nicht so grün wie der Rest und wirkten verkümmert. Die Arbeiter waren in diesem Fall vermutlich schneller vor Ort, als das Umweltreferat davon Wind bekommen hat. Wenn das nicht auf niederer Ebene entschieden worden wäre, sondern den Dienstweg genommen hätte, wäre der Baum jetzt Geschichte.
Ceterum censeo, dass es in Augsburg sowieso zu wenige Bäume gibt. Sie sollten Bäume pflanzen und nicht absägen.