(20.09.2022, 17:04)Martin schrieb: Nochmal: Russische Flüchtlinge aus dem Osten der Ukraine berichten nur von einer Art von Schikanen - von russischen Truppen, von russischen Bombenangriffen und von russischen Panzern.
Also mal im Ernst, Martin, mit dieser einseitigen Sicht stehen Sie allein.
Klar ist natürlich auch, dass die Flüchtlinge aus dem Osten vor dem Krieg fliehen. Wer will da schon mittendrin sein, weder russische noch ukrainische Zivilisten.
Dem folgenden Ausschnitt aus dem FREITAG (8/22) schicke ich voraus, dass Teile der russischen Bevölkerung und Miliz die ukrainische Bevölkerung vor Kriegsausbruch auch drangsaliert und attackiert haben.
Aber lesen Sie nun das Folgende, betrifft die Zeit zwischen 2014 und Ausbruch des Krieges:
Zitat:Die in Kiew (nach dem Sturz von Janukowitsch) gegen den Osten verhängte Wirtschaftsblockade hat getrennt, was zusammengehören sollte ...
Seit sieben Jahren hat Kiew dieses Abkommen mehr als lästige Zumutung denn bindende Verpflichtung behandelt. Dies galt vorrangig für die unter Punkt 11 verankerte Verfassungsreform, die bis Ende 2015 (!) hätte stattfinden sollen, aber unterblieb. Wörtlich heißt es im „Minsker Protokoll“: „Diese Verfassung muss als Schlüsselelement eine Dezentralisierung (unter Berücksichtigung der Besonderheiten einzelner Gebiete der Oblaste Donezk und Lugansk) aufweisen, die mit den Vertretern dieser Gebiete abgestimmt ist, ebenso die Verabschiedung eines ständigen Gesetzes über den besonderen Status einzelner Gebiete der Oblaste Donezk und Lugansk (...)
Kiew weigerte sich zudem beharrlich, mit Gesandten aus den beiden abtrünnigen „Oblasten“ zu verhandeln, obwohl die im Protokolltext als potenzielle Unterhändler genannt sind. Unter Punkt 12 ist von „Vertretern der einzelnen Gebiete der Oblaste Donezk und Lugansk“ die Rede, mit denen „im Rahmen der Dreiseitigen Kontaktgruppe“ zu sprechen sei. Wer sollte sonst gemeint sein als die politischen Vertreter dieser Gebiete?
Woran Minsk II gescheitert ist
Eigentlich sollte man den ganzen Artikel lesen. Und komme nun bitte keiner und sage: Ach ja, der FREITAG und der Augstein, Linksliberale halt.
Einseitige und unausgewogene Darstellungen zum Bruch der beiden Minsker Abkommen zugunsten der Ukraine gibt es in Überzahl, da kann man sich gerne mal eine objektivere Sichtweise vornehmen.
Ich ja schon mal geschrieben, dass ich glaube, dass sich in dieser jahrelangen gegenseitigen militärischen Aggressionsphase Selenskyj zu sehr auf der sicheren Seite fühlte - und sich verzockt bzw. überreizt hat. Was Putin reizte, sein Ego verletzte.
Den Krieg hätte aber deswegen noch lange nicht beginnen dürfen.