12.12.2019, 12:07
(12.12.2019, 11:35)Sophie schrieb: Die Frage, die sich - vor allem nach den hauchdünnen Entscheidungen der letzten Zeit - ergeben müsste, ist doch die, ob eine Regel, die unter ganz anderen Voraussetzungen aufgestellt wurde (nämlich, dass Linien- oder Schiedsrichter im laufenden Spiel erkennen, dass eine Abseitsstellung vorliegt) noch zeitgemäß sind, wenn sich die Beurteilung durch die Regelhüter auf dem Platz in die Technik eines VAR verlagert.
Man müsste ergo darüber nachdenken, was der eigentliche Sinn der Abseitsregelung ist und sie so fassen, dass dieser Sinn erfüllt wird und zwei Zentimeter Fußspitze, wenn der Körper des Angreifers auf gleicher Höhe des Abwehrspielers ist oder sogar dahinter nicht mehr zur Bewertung als Abseits führt. Besonders dramatisch falsch ist das ja, wenn ein Spieler aus dem Abseits kommt, also von der Laufrichtung her sogar einen Nachteil hat, aber seine Hacke ist noch blablabla.
Marcel Reif mag sich vor Begeisterung überschlagen, dass man nun Abseitsstellungen zweifelsfrei ermitteln kann (bleibt immer noch die Frage, in welchem Moment die Szene zur Beurteilung angehalten wird. Eine Zehntelsekunde mag da dann über Abseits bzw. nicht entscheiden) - dem Spiel selbst wird dabei kein Gefallen getan. Und erinnert sich noch jemand an den Umstand, dass im Zweifel für den Angreifer zu entscheiden ist?
Diesen Zweifel, den es heute nicht mehr gibt, den man aber früher für selbstverständlich erachtet, gehört in eine moderne Abseitsregel, die den Videobeweis berücksichtigt, eingebaut.
Ob sich das FIFA-Board da tatsächlich rantraut?
Aber eine neue Interpretation? Warum nicht. Sollte auch auch eindeutig sein. Sonst verschlimmbessert sich erstmal nur alles. Frag nach beim Handspiel. Das war jetzt jahrelang extrem schlimm. In diesem Jahr scheints nen Ticken besser zu werden.