(10.10.2017, 10:56)Martin schrieb: EnEV, EEG und EEWärmeG sei dank. Hinzu kommt ein gewaltiger Nachfragemarkt, Kapitalanleger aus dem EU-Ausland und eine über jahrzehnte komplett verschlafene Baupolitik. Wohin man auch schaut, die Folgen der Merkelschen Nicht-Politik werden immer gravierender.
Martin
Eine hübsche Rechnung, Martin. Es wird bei der Bewertung der Preisentwicklung in €/m³ gerne überhaupt nicht berücksichtigt WAS da gebaut und statistisch eingeflochten wird.
Wem im "Ländlichen" der Einblick fehlt, dem sei ein Google-Earth Ausflug in die aktuell fertiggestellten oder noch im Bau befindlichen Objekte im Düsseldorfer Stadtgebiet nahegelegt.
Die Bereiche des ehemaligen Derendorfer Güterbahnhofs, zwischen Grunerstr und Am Wehrhahn oder die Zone zwischen Metrostr., Grafenberger Allee und Schlüterstr. sind in der Tat frisch fertiggestellt, allerdings im Bereich Luxusklasse 2. Schicke Fassaden, großzügige Schnitte, Flächenheizungen, Klimaanlagen, Tiefgaragen, Fahrstühle. Dass die Erstellung aufwändig gestalteter Immobilien mit erheblich höherem Kubikmeterpreis verbunden ist, sollte einleuchten. In keiner der Gegenden werden Wohngeldempfänger unterkommen.
Geradezu schwachsinnig ist die immer wiederkehrende Forderung der Renditemaximierer, auf Fluchtwege und Brand- bzw. Wärmeschutzmaßnahmen zu verzichten. Wie blöd muss man sein zu glauben, die ENEV hätte das Bauen verunmöglicht? Die Baumafia im Hochbau und bei den BER´s kosten das Geld und die gebaute Qualität. Es ist einfach nicht sinnführend, dem Mieter die Last des zukünftigen Betriebskostenfiaskos zuzumuten, damit Charlie Brown billig bauen kann.
Ich schreibe es nochmal: Bei bestimmten Baukonzepten sind 120m² mit 4 Personen incl. Warmwasserbereitung für unter 30€ im Monat zu betreiben. Wenn der Wohngeldbezieher in eine zugige Hütte gepfercht wird, zahlt der Staat den "Investoren" die Ersparnisse bei der Erstellung ENDLOS oft aus.
Also: Propaganda gegen Bauvorschriften ist für jemanden, der sich über Mietpreisentwicklungen aufregt, der völlig falsche Ansatz. Da führt es weiter, den Beamten und Amtsleitern auf die gierigen Fingerchen zu schauen beim Vergabeverfahren und den Abnahmen, und insbesondere beim Ändern der Lastenhefte bzw Pläne bei jeder ins Amt geratenen Politikergeneration genau hinzusehen.