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Corona und die Politik - Druckversion

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RE: Corona und die Politik - harvest - 25.01.2021

Ein Kommentar zum Impfstoff-Desaster.
Ja, es ist ein Desaster, wenn in der Regel alles bereit steht für eine Impfung, aber zu wenig Impfstoff vorhanden ist.

Zitat:Was sich die EU leistet, das ist unverschämt
(von Stephan-Andreas Casdorff)
AstraZeneca und Co. wird vorgeworfen, dass es in Sachen Impfstoff nicht schnell genug vorangeht. Nein, diesen Schuh muss sich die EU selber anziehen.
Da bleibt einem doch fast die Spucke weg. Wie die EU-Kommission jetzt vom eigenen Verhalten, ja Versagen im Bewältigen in der Corona-Krise ablenken will – das grenzt an Unverschämtheit. Vorsichtig ausgedrückt (...)
Immerhin war es Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Beschaffung und Verteilung der Impfdosen EU-Präsidentin Ursula von der Leyen zugeschoben hat. Merkel hat von ihrer Richtlinienkompetenz in der Hinsicht Gebrauch gemacht, dass sie Gesundheitsminister Jens Spahn zurückpfiff. Der war zuvor mit anderen europäischen Ländern eine Impfunion eingegangen. Stattdessen ein ziemlich unterwürfiger Brief an die Präsidentin. Die EU übernahm daraufhin. Schon vergessen?
Chefinnensache also. Nur jetzt, da es Kritik hagelt, soll davon keine Rede mehr sein? Vielmehr verbittet sich die EU Kritik, gibt sie sofort zurück, an Deutschland, wo der Unmut quer durch alle Parteien nicht gering ist.
Die Organisationsfragen für Impfungen waren aber absehbar; und auch, dass die Vereinbarung von Lösungen mit den Firmen wie den Staaten im europäischen Verbund oben angesiedelt sein muss.
Wann bekommt wer wie viel? Wie viele Glaskolben stehen zur Verfügung? Wie viele Kühlcontainer? Wie wird der Transport gewährleistet? Die Anforderungen sind nicht nur national.
Deshalb sollte doch gerade die EU damit befasst werden. Das Ganze erinnert im Übrigen an Ursula von der Leyen als Verteidigungsministerin, die dafür zuständig war, dass die Gewehre schießen, die Panzer rollen, die U-Boote tauchen, die Flugzeuge fliegen, die Schiff in See stechen können. Das hat ja bekanntlich alles nicht so gut geklappt.
TAGESSPIEGEL 

Von der Leyen ist EU-Kommissionspräsidentin und Deutschland hatte den EU-Vorsitz vom 1.7. bis 31.12.2020. Mehr Einfluss auf die EU-Maßnahmen und -Entscheidungen geht nicht.
Merkel und VdL, ziemlich beste Freundinnen, haben das verbockt 
(Ich hatte genau dieses Problem schon in einem früheren Beitrag angesprochen).

PS: Der TAGESSPIEGEL ist die größte Berliner Zeitung und wird von Stephan-Andreas Casdorff und Giovanni di Lorenzo herausgegeben.


RE: Corona und die Politik - nomoi III - 25.01.2021

(25.01.2021, 13:59)Martin schrieb:  Die Statistik zeigt keine absoluten Zahlen, sondern Prozentzahlen. Das gängige Mittel der Mathematik um absolute Werte in einen sinnvollen Vergleich zu stellen. Stur

Martin

Weil es Ihnen wichtiger ist mich vorzuführen, (sei Ihnen gegönnt, aber Sie gehören wie der Eine aus Wehringen zu den Untauglichen bezüglich Skifahren,)

Sie in der Statistik aber das Gewünschte mit Ihren Fähigkeiten selbst gefunden haben    hätten,

nun zum Mitschreiben   Stur   Stur

Malta             =  19.000
Serbien          = 217.000
Slowenien       =  48.000
Litauen           =  67.000

Deutschland = 1.635.000


RE: Corona und die Politik - nomoi III - 25.01.2021

Malta:        500.000 Einwohner, 19.000 Impfungen
Saarland: 1.000.000 Einwohner, 13.000 Impfungen

   
Passt der Vergleich, oder finden Sie etwas zu beanstanden?     Clown


RE: Corona und die Politik - Martin - 25.01.2021

(25.01.2021, 14:48)harvest schrieb:  Ein Kommentar zum Impfstoff-Desaster.
Ja, es ist ein Desaster, wenn in der Regel alles bereit steht für eine Impfung, aber zu wenig Impfstoff vorhanden ist.

Von der Leyen ist EU-Kommissionspräsidentin und Deutschland hatte den EU-Vorsitz vom 1.7. bis 31.12.2020. Mehr Einfluss auf die EU-Maßnahmen und -Entscheidungen geht nicht.
Merkel und VdL, ziemlich beste Freundinnen, haben das verbockt 
(Ich hatte genau dieses Problem schon in einem früheren Beitrag angesprochen).

PS: Der TAGESSPIEGEL ist die größte Berliner Zeitung und wird von Stephan-Andreas Casdorff und Giovanni di Lorenzo herausgegeben.

Ganz offenbar wird das Problem hier nicht verstanden. Auf entsprechende Erklärungen folgen meist Themaverfehlungen wie "europäische Solidarität", "kein Land bevorzugen" und ähnlicher Mist. Die Bestellungen erfolgten nicht mit der Zielsetzung einer medizinischen, sondern einer wirtschaftlichen Parität innerhalb der EU. Als die Fehlentwicklung sichtbar wurde, erfolgte keine korrigierende Steuerung.

Merk hat heute übrigens das Handtuch geworfen, sie bekommen es mit dem Impfstoff nicht hin.

Martin


RE: Corona und die Politik - nomoi III - 25.01.2021

(25.01.2021, 17:20)Martin schrieb:  Ganz offenbar wird das Problem hier nicht verstanden. Auf entsprechende Erklärungen folgen meist Themaverfehlungen wie "europäische Solidarität", "kein Land bevorzugen" und ähnlicher Mist. Die Bestellungen erfolgten nicht mit der Zielsetzung einer medizinischen, sondern einer wirtschaftlichen Parität innerhalb der EU. Als die Fehlentwicklung sichtbar wurde, erfolgte keine korrigierende Steuerung.

Merk hat heute übrigens das Handtuch geworfen, sie bekommen es mit dem Impfstoff nicht hin.

Martin

Sie werden doch keine Aktien des US-Pharmakonzern Merck & Co. im Portfolio haben  Cry

Ansonsten: die von Ihnen erkannten Themaverfehlungen sind von Ihnen genauso einseitig 
wie die Hoffnung des Unternehmens auf schnellen Gewinn.

Ganz beiläufig nur: Ihre Sichtweise ist nicht zwingend die Richtige, aber absolut ichbezogen!


RE: Corona und die Politik - Martin - 25.01.2021

(25.01.2021, 20:14)nomoi III schrieb:  Sie werden doch keine Aktien des US-Pharmakonzern Merck & Co. im Portfolio haben  Cry

Ansonsten: die von Ihnen erkannten Themaverfehlungen sind von Ihnen genauso einseitig 
wie die Hoffnung des Unternehmens auf schnellen Gewinn.

Ganz beiläufig nur: Ihre Sichtweise ist nicht zwingend die Richtige, aber absolut ichbezogen!

Äh, nein. Die Wahrscheinlichkeit das ich sterbe, ist vermutlich gering. Es gibt aber jede Menge Leute 60+, 70+ und 80+, die die nächsten Monate noch an dem Virus ersticken dürften, weil man keinen Hersteller in der EU benachteiligen wollte, ungeachtet der Kompetenz und des beobachtbaren Fortschritts. Den Kern des Problems haben Sie noch immer nicht verstanden, aber geschenkt.

Martin


RE: Corona und die Politik - Martin - 25.01.2021

Ich ziehe mal einen Beitrag von @"harvest" von "drüben" hier rein, er hat den Sachverhalt nämlich sehr gut beschrieben und der Beitrag ist zu schade, dass er nur als Replik auf die Häme leopolds dient, der ohnehin nur Büttel und Dünkel ist:

Zitat:Denn inhaltlich und argumentativ hat der offiziellen Schönrederei der Pannen etwas voraus.
Die Verhandlungen mit den Impfstoffherstellern wurden dem Gesundheitsminister Spahn und drei weiteren Gesundheitsministern abrupt aus der Hand genommen und landeten dann auf der bekannten Schiene Merkel - vdL bei der EU. Dort waren sie Chefsache. Eigentlich sollte man sich dann darauf verlassen können.
Mit Erstaunen erfuhr man dann nach und nach, dass da durchaus auch andere Interessen als nur die zum Wohle aller EU-Mitgliedsstaaten wichtig(er?) waren.
So der Länderproporz, wobei man mengenmäßig ziemlich gleichgewichtet mit den schon weit fortgeschrittenen Impfstoffen auch solche ins Auge fasste, die durchaus absehbar noch längere Zeit brauchen würden (Curevac) bzw. noch ziemlich weit entfernt von der Zulassung und z.T. wenig erfolgversprechend waren (Sanofi, der sich zuletzt - im Januar - bei den Tests als wenig wirksam bei der am meisten gefährdeten Altersgruppe erwies).
Dann wurde wohl gerade bei den erfolgsversprechendsten beiden Impfstoffen beharrlich um den Preis gefeilscht, obwohl man sonst in alle Richtungen ziemlich hemmungslos mit der €-Bazouka schoss.

Offensichtlich war auch die Kommunikation unter den EU-Mitgliedsstaaten nicht sehr intensiv, denn wie sonst konnte es nach wenigen Wochen so weit kommen, dass mehrere Ost- und Südost-Länder der EU den Preis für die Impfstoffe als zu hoch bezeichneten und teilweise mit Russland Kontakt aufnahmen.
Es war also ein eher undurchsichtliches Gewurschtel mit merkwürdigen Aspekten als eine strikte und gut organisierte Chefsache. Der Hinweis auf vdL's pannenreiches Wirken als Verteidigungsministerin ist deswegen nicht aus der Luft gegriffen und auch nicht polemisch, weil mit etlichen Pannen argumentativ illustriert.

Offensichtlich sollten gegen Ende des EU-Vorsitzes nochmals richtige Glanzlichter für die deutsche EU-Präsidentschaft gesetzt werden, was aber mit diesem Impfstoffdebakel eher nicht gelang. Ebenso fragwürdig ist das andere Glanzlicht ganz am Ende der EU-Präsidentschaft, das Handelsabkommen mit China. Hört sich nach großem Wurf an, bloß leider ist die Vertragserfüllung durch den Vertragspartner kaum einschätzbar, um es mal sehr diplomatisch auszudrücken. Vor allem hinsichtlich der vereinbarten Einhaltung der sozialen Standards, der Arbeitsbedingungen, der Menschenrechte usw.

Wie man angesichts der Sachlage von "Solidarität innerhalb der EU" sprechen kann, ist mir ein Rätsel. Es wurden wirtschaftliche Interessen bedient und Fehlentwicklungen zum Nachteil der Bürger in der EU einfach laufen gelassen.

Martin


RE: Corona und die Politik - Klartexter - 25.01.2021

(25.01.2021, 20:33)Martin schrieb:  Äh, nein. Die Wahrscheinlichkeit das ich sterbe, ist vermutlich gering.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sterben, ist bei 100%, Martin. Wie bei allen Lebewesen.

Soll nur ein Hinweis sein, sich differenzierter auszudrücken. Mir ist schon klar, dass Sie die Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu sterben, gemeint haben.


RE: Corona und die Politik - Martin - 25.01.2021

(25.01.2021, 20:49)Klartexter schrieb:  Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sterben, ist bei 100%, Martin. Wie bei allen Lebewesen.

Soll nur ein Hinweis sein, sich differenzierter auszudrücken. Mir ist schon klar, dass Sie die Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu sterben, gemeint haben.

Ja, natürlich. Für unsterblich halte ich mich dann doch nicht. Aber der Gedanke gefällt mir.  Angel

Martin


RE: Corona und die Politik - Kreti u. Plethi - 25.01.2021

(25.01.2021, 20:39)Martin schrieb:  Ich ziehe mal einen Beitrag von @"harvest" von "drüben" hier rein, er hat den Sachverhalt nämlich sehr gut beschrieben und der Beitrag ist zu schade, dass er nur als Replik auf die Häme leopolds dient, der ohnehin nur Büttel und Dünkel ist:


Wie man angesichts der Sachlage von "Solidarität innerhalb der EU" sprechen kann, ist mir ein Rätsel. Es wurden wirtschaftliche Interessen bedient und Fehlentwicklungen zum Nachteil der Bürger in der EU einfach laufen gelassen.

Martin

Gerade in "Heute" hört sich das allerdings alles ganz anders an, bitte jetzt nicht mit trumpschen alternativen Fakten kommen.
Man hat für Vorproduktionen trotz noch nicht erreichter Zulassung vorfinanziert und es besteht der Verdacht, dass schlicht andere mehr bezahlen.
Schon sind wir wieder bei völlig sinnlosen Egoismen.