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Sophie

(28.06.2019, 23:14)leopold schrieb: [ -> ]Es ist ja gerade das Raffinierte an Civey, dass dort verschiedenste Dinge abgefragt werden, ohne dass irgendein offensichtlicher Zusammenhang besteht.  Das wird erst hinterher zusammengeführt und mit klugen Algorithmen verknüpft.
Das da Einzelne mitmachen, nur um das System auszutricksen, mag vorkommen. Das ist aber wegen der Anonymität nicht nur naiv, sondern auch dumm und v.a. völlig sinnlos. Und es zeugt vor allem von einem: Von grandioser Selbstüberschätzung.

Aha. Die Algorithmen sind klüger als der Teilnehmer der Umfrage. Ja dann.

Habe gerade mal auf die Civey-Website geklickt. Auf die Frage "Knüllen oder falten Sie Ihr Toilettenpapier?" kann man folgende Ergebnisse lesen: "Ein Ein verheirateter über 65-Jähriger hat vor weniger als 5 Sekunden für "Falten" gestimmt. Eine über 65-Jährige aus einer weniger wohlhabenden Gegend hat vor einer Minute für "Falten" gestimmt. Ein 30- bis 39-Jähriger aus einer weniger wohlhabenden Gegend hat vor einer Minute für "Falten" gestimmt. Ein verheirateter 50- bis 64-Jähriger hat vor 2 Minuten für "Falten" gestimmt."

Ich bin schwer beeindruckt.

Es ist Ihnen schon klar, dass Umfragen, die ausschließlich online erfolgen, nie repräsentativ sein können?

Serge

(28.06.2019, 23:14)leopold schrieb: [ -> ]Es ist ja gerade das Raffinierte an Civey, dass dort verschiedenste Dinge abgefragt werden, ohne dass irgendein offensichtlicher Zusammenhang besteht.  Das wird erst hinterher zusammengeführt und mit klugen Algorithmen verknüpft.
Das da Einzelne mitmachen, nur um das System auszutricksen, mag vorkommen. Das ist aber wegen der Anonymität nicht nur naiv, sondern auch dumm und v.a. völlig sinnlos. Und es zeugt vor allem von einem: Von grandioser Selbstüberschätzung.

Offensichtlich wieder mal ein Thema, bei dem nur ganz besonders Raffinierte wie Sie durchblicken.
Ebenso wenig überraschend ist, dass nur immer die anderen ihrer "grandiosen Selbstüberschätzung" erliegen.
Stur

leopold

(29.06.2019, 04:11)Sophie schrieb: [ -> ]Es ist Ihnen schon klar, dass Umfragen, die ausschließlich online erfolgen, nie repräsentativ sein können?

Ich wusste gar nicht, dass Sie auch tiefere Kenntnisse statistischer Verfahren haben.

Serge

(29.06.2019, 08:43)leopold schrieb: [ -> ]Ich wusste gar nicht, dass Sie auch tiefere Kenntnisse statistischer Verfahren haben.

Sie brauchen sich hier nicht Ihre im BWL-Studium erworbenen Kenntnisse so übermäßig heraushängen lassen, wie auch anderenorts in der Diskussion um die Rentenerhöhungen.
Es gibt nämlich abseits der Statistik noch den Menschenverstand, oft auch als "gesunder" bezeichnet, und mit dem kommt man der oft auf jahre- oder jahrzehntelanger Erfahrung beruhender Einsicht in gewisse Zusammenhänge schon deutlich näher als durch "kluge Algorithmen", die auf der Anwendung von irgendwelchen ausgedachten stereotypen Schemen beruhen.

Statistik ist die Hure der Wissenschaft.
Mit Statistiken kann man alles beweisen, nur nicht die Wahrheit.
Ich stehe Statistiken etwas skeptisch gegenüber. Denn laut Statistik haben ein Millionär und ein armer Kerl jeder eine halbe Million (Franklin D. Roosevelt).

leopold

(29.06.2019, 09:02)Serge schrieb: [ -> ]Sie brauchen sich hier nicht Ihre im BWL-Studium erworbenen Kenntnisse so übermäßig heraushängen lassen, wie auch anderenorts in der Diskussion um die Rentenerhöhungen.
Es gibt nämlich abseits der Statistik noch den Menschenverstand, oft auch als "gesunder" bezeichnet, und mit dem kommt man der oft auf jahre- oder jahrzehntelanger Erfahrung beruhender Einsicht in gewisse Zusammenhänge schon deutlich näher als durch "kluge Algorithmen", die auf der Anwendung von irgendwelchen ausgedachten stereotypen Schemen beruhen.

Statistik ist die Hure der Wissenschaft.
Mit Statistiken kann man alles beweisen, nur nicht die Wahrheit.
Ich stehe Statistiken etwas skeptisch gegenüber. Denn laut Statistik haben ein Millionär und ein armer Kerl jeder eine halbe Million (Franklin D. Roosevelt).

Wenn das so ist, sollten Sie sich zu dem Thema am besten gar nicht äußern, da Sie Umfragen offensichtlich grundsätzlich ablehnen. Das ist hier aber nicht das Thema, sondern die Seriosität von Civey gegenüber anderen Instituten.

Sophie

(29.06.2019, 08:43)leopold schrieb: [ -> ]Ich wusste gar nicht, dass Sie auch tiefere Kenntnisse statistischer Verfahren haben.

Noch nicht ausgeschlafen? Wenn man eine ganze Gruppe von Bürgern überhaupt nicht erreicht (erreichen kann - das ist das Entscheidendere), dann ist es nicht repräsentativ.

Wenn Civey seine Daten über bestimmte Medien organisiert, auch nicht.

Sie sagen ja gar nichts zu der grandiosen Klopapierfaltumfrage.

leopold

Das Problem der herkömmlichen Umfrageinstitute besteht darin, dass immer weniger repräsentativ ausgewählte Bürger bei Telefonbefragungen über das Festnetz erreichbar sind. Und von denen, die erreichbar sind, machen immer weniger mit. Während früher bis zu 50% der ausgewählten Bürger an einer Umfrage teilnahmen, sind es heute oft nur noch 10% oder weniger. Deswegen müssen Annahmen getroffen werden, warum bestimmte Bevölkerungsgruppen nicht teilnehmen oder nicht erreichbar sind. Das erhöht das Fehlerrisiko ungemein.

Civey geht einen anderen Weg, der zwar vielleicht nicht für jede Fragestellung passt, aber grundsätzlich sinnvoll erscheint, So habe ich es jedenfalls empfunden, als ich teilgenommen habe und ich fühle mich durch Civey bestätigt:

Zitat:"Wir nutzen ganz bewusst, dass jemand, der auf einem Medium sich einen Artikel der Innenpolitik zum Thema Flüchtlingskrise durchliest, genau zu diesem Thema auch gefragt wird. Statistisch ist diese Abstimmung total wertlos. Deshalb nutzen wir sie nicht in unserem Algorithmus, aber wir nutzen diese Stimme, um mit dem Nutzer erst mal in Kontakt zu kommen. Und der Nutzer beantwortet dann nach der Frage zur Flüchtlingskrise im Schnitt 19 weitere Fragen, und das sind die Stimmen, die für uns wertvoll werden, weil wir ihn dort immer mehr aus dem Kontext, der ihn eigentlich interessiert, rausholen und ihm Fragen zu ganz unterschiedlichen Themen stellen.“

Was ist repräsentativ?

Serge

(29.06.2019, 09:19)leopold schrieb: [ -> ]Wenn das so ist, sollten Sie sich zu dem Thema am besten gar nicht äußern, da Sie Umfragen offensichtlich grundsätzlich ablehnen. Das ist hier aber nicht das Thema, sondern die Seriosität von Civey gegenüber anderen Instituten.

Ich äußere mich überall dort, wo ich meine mich äußern zu müssen und zu können.
Civey ist darunter wohl eines der unseriösesten "Institute", das mit scheinbar größtmöglicher Bürgernähe (Internet) dies übertünchen will.

leopold

(29.06.2019, 09:35)Serge schrieb: [ -> ]Ich äußere mich überall dort, wo ich meine mich äußern zu müssen und zu können.
Civey ist darunter wohl eines der unseriösesten "Institute", das mit scheinbar größtmöglicher Bürgernähe (Internet) dies übertünchen will.

Mich interessiert  nicht der politische oder der weltanschauliche, sondern der wissenschaftliche Aspekt dieser Frage. Ich halte Civey für einen interessanten Ansatz, da die "Gallup-Methode" an ihre Grenzen stößt und vermutlich bald nicht mehr praktikabel sein wird. Ich habe nicht den Eindruck, dass Sie an solchen Fragen interessiert sind.,

Serge

(29.06.2019, 09:39)leopold schrieb: [ -> ]Mich interessiert  nicht der politische oder der weltanschauliche, sondern der wissenschaftliche Aspekt dieser Frage. Ich halte Civey für einen interessanten Ansatz, da die "Gallup-Methode" an ihre Grenzen stößt und vermutlich bald nicht mehr praktikabel sein wird. Ich habe nicht den Eindruck, dass Sie an solchen Fragen interessiert sind.,

Ihre Eindrücke sind immer hoch interessant.
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