(12.02.2017, 21:47)Klartexter schrieb: Es ist auch wenig sachlich, ihm sein Mitwirken bei den Reformen der Ära Schröder immer noch ankreiden zu wollen. Denn letztendlich haben genau diese Reformen dazu geführt, dass Deutschland heute so gut dasteht. Wenn diese Reformen so verkehrt gewesen wären, wie hier oft kolportiert wird, dann darf man die Frage stellen, warum sie denn nicht unter der Kanzlerschaft von Frau Merkel wieder rückgängig gemacht wurden. Aber Frau Merkel hat es ja selbst bestätigt, dass diese Reformen wichtig undrichtig waren. Abgestraft wurde nur die SPD und Herr Schröder.
Ja, natürlich, weil diese Leute immer noch meinen, der internationale "Sieger" sei, wer den größten Exportüberschuss hat, auch wenn der Preis dafür "der beste Niedriglohnsektor Europas" (Gerhard Schröder, "Davos-Rede") ist.
Nur ist es halt in Wahrheit so, dass diejenigen, die dauerhaft mehr exportieren als sie importieren, eigentlich ihren Wohlstand ins Ausland exportieren. Ist so ähnlich wie mit Deutschland und Griechenland und den VW Golfs. Man hat ihnen z.B. 12 VW Golf geliefert, und sie haben 10 davon bezahlt und für den Rest einen Kredit aufgenommen. Und dann, als die Kredite platzten, mussten wir das Geld für 2 nicht bezahlten Golfs als "Rettungspaket" an die Kreditgeber hinschicken, damit nicht diese und in Folge das ganze Finanzsystem dort zusammenbrechen. Was dann ja auch wieder auf uns durchschlagen würde, weil durch den Euro alles noch viel mehr verflochten ist als vorher.
Das Problem ist u.a. auch, dass VW sein Geld bekommen hat. Aus deren Sicht ist also alles in Ordnung. Nur der Kredit ist geplatzt. Und weil man Angst vor einer Kettenreaktion im Finanzsystem hat, wenn der Kreditgeber in Schwierigkeiten kommt, schickt man lieber das Geld für zwei nicht bezahlte VW Golfs auf Steuerzahlerkosten da runter.
Und das muss man sich halt noch im Volumen von ganzen Volkswirtschaften vorstellen.
Das Staatsziel müssen ausgeglichene Handelsbilanzen sein. Dieses ständige Steigern von "Wettbewerbsfähigkeit" führt zu einem Wettrennen, das keiner gewinnen kann und im Fall von Ländern wie Griechenland dann zu "Rettunspaketen".
Zweitens muss der Euro weg und die Nationen müssen wieder zu eigenen Währungen zurück, die entsprechend der Wirtschaftsleistung auf- oder abgewertet werden können. Das wäre weitaus besser für diese Länder und auch besser für alle anderen.