11.09.2018, 10:50
(11.09.2018, 10:37)FCAler schrieb: Er ist der Alleinverantwortliche (nicht Markus Söder) dass die Partei da steht, wo sie gerade jetzt steht, eben sauschlecht.
Das Problem ist glaube ich ein bisschen anders, tiefer gelagert.
CDU und CSU waren ja schon immer Zwitter zwischen eigenständigen Parteien und siamesischen Zwillingen. Das hat lange ziemlich gut funktioniert, auch wenn es zwischendurch mal Verwerfungen gab. Strauß wollte ja mal die CSU bundesweit antreten lassen, hat sich dann aber doch nicht getraut, weil die CDU dann auch in Bayern angetreten wäre. Und damals hatte die CSU ja noch die absolute Mehrheit in Bayern abonniert. Mit einer CDU auf dem Wahlzettel wäre gar nichts mehr garantiert gewesen, weil dann sicherlich eine größere Anzahl von Wählern von der CSU zur CDU gewechselt hätte. Aber ansonsten ging das lange gut.
Es ist diese "Oppositionsrolle", die die CSU immer im Verhältnis zur CDU öffentlich spielt, aber nicht sehr gut. Denn sie knickt immer dann ein, wenn es zum Schwur kommt. Letztlich passiert dann doch das, was die CDU bzw. Merkel will. Das liegt spätestens seit der Flüchtlingskrise 2015 offen zutage.
Dass die CSU Bayern leidlich gut regiert, geschenkt. Aber das ist im Moment nicht das Thema. Die Bundespolitik ist den Leuten viel wichtiger, und da erreicht die CSU notorisch gar nichts. Aber gerade im Zusammenhang mit den Flüchtlingen wäre es den Leuten wichtig, dass sich die CSU mit ihrer harten Linie durchsetzt. Das kann sie offensichtlich nicht, und deshalb bleiben ihr jetzt die Wähler weg. Und außerdem gab es früher keine AfD. Strauß wusste schon, warum er sagte, dass es rechts von der CSU nichts geben dürfe. Und jetzt gibt es dort halt doch etwas.