15.01.2017, 13:49
(14.01.2017, 20:42)leopold schrieb: Ich darf zusammenfassen: Alle sind böse, nur der arme Putin ist die verfolgte Unschuld. Würde man ihn nur lassen, würde er sein Land mit Fleiß und Umsicht aufbauen, Gerechtigkeit würde allerorten herrschen und jeder im Land würde fortan in Frieden leben. Am russischen Wesen (interpretiert von Wladimir Putin) würde endlich die Welt genesen; allein der kapitalistische Imperialismus will es anders.
Nein, dürfen Sie nicht, denn Sie können weder lesen noch Texte interpretieren.
Aber, weil heute Gottesdienst war, bin ich so nett und korrigiere Ihren läppischen Versuch.
Putin ist ein Faschist. Sein Regierungssystem eine diktatorisch geführte Oligarchie.
Ich wüßte nicht, womit ich den Eindruck erweckt hätte, mich mit Putins Kurs anfreunden zu können.
Sie hingegen scheinen bereit, der beinahe ebenso diktatorisch geführten Oligarchie USA jede imperialistischen und hegemonialen Ambitionen zugestehen zu wollen. Warum eigentlich?
Der einzige wirkliche Unterschied liegt darin, dass die USA gegenüber den Russen im Spiel "Wer putscht die meisten demokratischen Regierungen weg" inzwischen etwa 20 zu Null führen.
Der Hauptaspekt der US-Politik ist Subversion. Der Hauptaspekt der Russen besteht darin, der US-Subversion zu entgehen.
Mir entgeht im Gegensatz zu Ihnen nicht, dass die USA im Moment wieder der Reagan-Doktrin folgen, und den "ideologischen Gegner" (eigentlich geht es um die Kontrolle der Märkte, Handelsrouten und um Rohstoffe) in ein Wettrüsten zu zwingen und darüber die sozialen Verwerfungen Russlands zu steigern, um das Land zu destabilisieren. Mutmaßlich, weil die amerikanischen Oligarchen die russischen Bodenschätze auswerten wollen.
Die Panzer- und Waffenschau im Osten dient genau diesem Zweck, denn "verteidigen" ließe sich das Baltikum gegen Russland gar nicht. Wer würde denn aus Riga ein Aleppo machen wollen?