14.01.2017, 17:56
(14.01.2017, 17:10)leopold schrieb: Das bestreitet niemand, kann aber doch kaum die bis heute andauernde (erst versteckte, dann mehr oder weniger offene) militärische Intervention samt Annektierung der Krim rechtfertigen. Aber selbst wenn Sie soweit gehen wollen: Die Ukraine bildet die Blaupause für eine ähnliche Vorgehensweise in den baltischen Staaten. Trump ist aus heutiger Sicht völlig unberechenbar, niemand weiß, wie sich die USA in den nächsten Jahren in Europa positionieren werden. Da könnte eines Tages Putin für sich die einmalige Gelegenheit sehen, das Rad der Geschichte zurückzudrehen und auch im Baltikum Fakten zu schaffen. Diese Gefahr sehen offensichtlich auch Obama und der amerikanische Generalstab. Die amerikanischen Truppen und eine erhöhte Nato-Präsenz vor Ort verringern damit die Kriegsgefahr in dieser Region. Darum geht's und nicht um das, was in den letzten 10 Jahren passiert ist.
Doch, das kann die militärischen Intervention und die Annektierung der Krim rechtfertigen. Ohne die hätte man versucht, die Russen zur Aufgabe ihres Schwarzmeerhafens in Sewastopol zu zwingen, notfalls durch Besetzung des Hafens mit amerikanischer Hilfe. Der wäre doch das Ärgernis für die NATO gewesen. Der größte russische Militärhafen, und das nicht nur auf ukrainischem Territorium, sondern auch noch im Schwarzen Meer.
Da wären schon einige Flugzeugträger und Zerstörer in der Nähe der Dardanellen bereit gestanden.
Wenn für Sie die "Ukraine die Blaupause für eine ähnliche Vorgehensweise in den baltischen Staaten" bildet, dann unterstelle ich mit genau demselben Recht, dass der von den Amis initiierte und unterstützte Putsch in der Ukraine die Blaupause für eine ähnliche Vorgehensweise in Weißrussland bildet. Die fehlt nämlich noch, um den Russen so richtig auf die Pelle zu rücken. Was ja auch das erklärte Ziel ist.