07.09.2019, 14:04
America first, EU second, GB third.
Trumps Trojanisches Pferd
Zitat:Für Washington dagegen genießt das einstige Empire allenfalls rhetorisch Priorität. Die Kräfte der Lighthizer-Brigade, des Teams des Handelsbeauftragten Robert Lighthizer, sind auf anderen Feldern gebunden: China, Japan, EU - sein Chef hat so ziemlich alle Handelsbeziehungen auf null zurückgestellt. Es steht im Raum, was Trumps Vorgänger Barack Obama den Briten 2016 ins Brexit-Buch schrieb: Sie würden "am Ende der Schlange" stehen. Die großen Handelsblöcke - sprich die EU - hätten Vorrang. Trump hindert das selbstredend nicht, dem Freund Boris einen Rosengarten zu versprechen.
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Doch die Gefahr, dass es dazu kommt, ist gering. Nicht nur ist die US-Politik mit Wahlkampf voll beschäftigt, Trump bräuchte für ein Abkommen die Zustimmung des Kongresses. Die durchsetzungsstarke Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi aber hat erklärt, ein Deal habe "null Chancen", wenn zugleich mit einer neuen Zollgrenze zwischen Irland und dem britischen Nordirland der Friedensprozess gefährdet werde.
"Großbritannien hat keinen Hebel. Großbritannien ist verzweifelt", hat der frühere US-Finanzminister Larry Summers die Versuchsanordnung beschrieben. Auch Premier Johnson weiß, was auf ihn zukommt. "Ich weiß, dass Ihr Jungs ziemlich harte Verhandler seid", sagte er dem Besucher Pence. Der lachte nur kurz auf.
Trumps Trojanisches Pferd