25.01.2019, 10:49
(25.01.2019, 08:51)Martin schrieb: Die Schweiz steht ebenfalls kerngesund da, mit eigener Währung und neutralem Status, mitten im EU-verseuchten Europa.
Martin
Die Schweiz ist klein genug, um sich ihren Sonderstatus erlauben zu können. Dennoch nähert sie sich gezwungenermaßen der EU immer näher an, wenn sie ihren Wohlstand erhalten will, denn auch hier geht die Zeit der Rosinenpickerei zu Ende. Demnächst wird ein Rahmenabkommen geschlossen, das die Schweiz den EU-Regeln noch mehr unterwerfen wird:
Zitat:Auf der Gegenseite ist die Abhängigkeit wesentlich grösser. 54 Prozent aller Schweizer Exporte gehen in die EU. 1,5 Millionen Arbeitsplätze hängen davon ab. Jeden dritten Franken verdient die Schweiz im Austausch mit der EU. Das Handelsvolumen beträgt eine Milliarde Franken pro Tag. Daran wird sich auch dann so schnell nichts ändern, wenn die Schweiz neue Märkte erschliesst.
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«Ihr könnt nicht ewig davon ausgehen, dass ihr alles bekommt und nichts geben müsst»,sagt Alexandre Stutzmann von der Generaldirektion für Aussenbeziehungen des EU-Parlaments. Eine Aussage, die man durchaus als Affront empfinden kann, zumal sie ausgerechnet von einem der wenigen echten Schweiz-Freunde in Brüssel stammt. Und doch zeigt sie exemplarisch, wie schwer eine Einigung zwischen beiden Seiten ist.
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So lange eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung den Beitritt ablehnt und gleichzeitig nicht auf den lieb gewonnenen Wohlstand verzichten will, ist das Rahmenabkommen quasi alternativlos, auch wenn sich die Schweiz damit immer tiefer in die EU-Strukturen einbindet.
Die Schweiz ist mittendrin. Sie kann der EU nicht entkommen.