30.06.2021, 13:04
(30.06.2021, 12:39)Klartexter schrieb: Ach Martin, das sind doch Fake News, die Sie hier verbreiten:
zu 1: Wie kommen Sie darauf, es gäbe eine ungeregelte Zuwanderung aus anderen EU-Staaten? Innerhalb der EU gilt die Freizügigkeit, Sie könnten also ohne große Formalitäten beispielsweise ihren Wohnsitz in Spanien oder Griechenland nehmen. Sie könnten in Polen Ihre Geschäfte betreiben oder in Frankreich Immobilien verkaufen. Natürlich kann dann aber auch ein Bürger aus Rumänien oder Bulgarien hierher nach Deutschland ziehen, um hier eine Arbeit zur Sicherung seines Lebensunterhaltes aufzunehmen.
- Ungeregelte Zuwanderung aus anderen EU-Staaten,
- europäisches Flüchtlingsdesaster,
- keine Souveränität mehr über die eigene Währung,
- keine eigenen Handelsvereinbarungen,
- Bildung von Steueroasen,
- Milliardenzahlungen an Brüssel
Ja, und? Was ist das anderes als ungeregelte Zuwanderung? Die Bettlerbanden in den Städten und die zu Lohndumping führenden Billig-LKW-Fahrer aus Osteuropa geben beispielhaft beredt Zeugnis darüber, wem die Freizügigkeit in der Hauptsache nützt.
(30.06.2021, 12:39)Klartexter schrieb: zu 2: Das Desaster hat seine Ursache auch in den Annehmlichkeiten Ihres persönlichen Lebens. Unser Wohlstand beruht auch zu einem Teil darauf, dass wir in anderen Ländern die Bodenschätze und die Arbeitskraft der Menschen ausgebeutet haben, welche dadurch zuviel zum Sterben und zuwenig zum Leben haben. Ich habe es oft genug schon geschrieben, dass eine vernünftige Politik dafür sorgt, dass die Menschen in ihren Heimatländern eine vernünftige Perspektive finden, dann erledigt sich das Problem von selbst. Mit den Flüchtlingen ist es wie mit dem Brexit: Man hat den Leuten viel versprochen, was aber in der Realität niemals machbar wäre. Die Engländer merken nun, dass vieles gelogen war, was zu ihrem Votum geführt hat, die Flüchtlinge merken, dass in Europa keineswegs Milch und Honig fließen. Sie müssen erkennen, dass hier Rassismus nicht ausgerottet ist und sie müssen erkennen, dass es bestimmter Qualifikationen bedarf, um hier leben zu können.
Im Gegensatz zu Ihnen fühlt sich eine Mehrheit der Bürger in UK nicht für alle Unbill dieser Welt verantwortlich. Was wir damit zu tun haben sollen, dass Assad in Syrien wütet, islamische Banden in Somalia morden und Mullah-Regime im nahen Osten ihre Bevölkerung unterdrücken, erschließt sich mir nicht ganz. Ich möchte diese religiös verbrämten Gewaltkulturen nicht hier im Lande haben und die Briten mehrheitlich offenbar auch nicht.
(30.06.2021, 12:39)Klartexter schrieb: zu 3: England hatte nie den Euro eingeführt, von daher hat sich da durch den Brexit auch nichts geändert. Die Staaten, welche den Euro als Währung eingeführt haben, haben trotzdem volle Souveränität über den Euro. Der bringt in vielen Fällen auch weit mehr Stabilität als es früher Drachme, Lira oder Peseta gebracht haben.
Stimmt nicht. Das Pfund hatte einen festen Umtauschkurs zum Euro, wie bei allen Ländern vor der Einführung des Euro. Die Währung sah nur anders aus, war aber fest an den Euro gebunden. In UK heißt die Währung übrigens Pfund, nicht Lira, Drachme oder Peseta.
(30.06.2021, 12:39)Klartexter schrieb: zu 4: Wenn ich als kleiner Teehändler einkaufe, dann muss ich die Preise der Importeure akzeptieren oder auf den Kauf verzichten. Wenn ALDI & Co Tee einkaufen, dann müssen die Importeure den angebotenen Preis akzeptieren, weil ALDI & Co eine Marktmacht sind, und die Importeure bei einer Nichtakzeptanz auf ihrer Ware sitzen bleiben. Nichts anderes ist es auch mit den Handelsabkommen. Zum Einen sind die nicht mal so im Vorübergehen geschlossen, da stecken jahrelange Vorarbeit und Verhandlungen drin. Zum anderen haben nur wenige Länder eine solche Größe, um eine Marktmacht zu sein. Russland, China und die USA zählen dazu, Länder wie Großbritannien sicher nicht. Aber die EU wiederum hat eine weit bessere Position bei Handelsabkommen als die einzelnen Mitgliedsländer, von daher macht es schon Sinn, mit einer Stimme aufzutreten.
Die Kraft der gemeinsamen Stimme konnte man zuletzt beim Impfdesaster gut beobachten. Als kleiner Teehändler der europaweit online verkauft, dürfen Sie sich ab morgen auf die One-Stopp-Shop Umsatzsteuer-Regelung freuen, die Ihnen einen erheblichen Mehraufwand und Mehrkosten bescheren wird. Dann dürfen Sie fortan die Umsatzsteuer in die Länder der Belieferung abführen, also exakt nichts anderes als eine Einfuhrumsatzsteuer, vulgo Zoll. Innerhalb der EU. Sie haben das hoffentlich schon mit Ihrer Kanzlei besprochen, wie das mit der Anmeldung der VAT-IDs in den einzelnen Lieferländern funktioniert. Die natürlich in der jeweiligen Landessprache zu stellen ist.
(30.06.2021, 12:39)Klartexter schrieb: zu 5: Selbst Großbritannien hatte ihre eigene Steueroase auf der Isle of Man, man kann die EU schlecht in Haftung nehmen, wenn sich einzelne Länder Vorteile zu verschaffen versuchen, indem sie der entsprechenden Klientel besondere Konditionen bietet.
Natürlich kann man die EU haftbar machen, diese könnte die Steueroasen doch beenden, oder wie war das mit der gemeinsamen Stimme?
(30.06.2021, 12:39)Klartexter schrieb: zu 6: Ja die Zahlungen, die hören sich für viele Leute gewaltig an, aber in Deutschland als einer der Hauptzahler betragen sie gerade mal 0,41 Prozent des Bruttoinlandproduktes! In Großbritannien waren es sogar nur 0,27 Prozent. Wenn Sie im Jahr 60.000 Euro verdienen, dann würde das in etwa 250 Euro ausmachen, welche sie für eine Angleichung der Lebensverhältnisse abgeben würden. Über den Betrag würde sich kein Mensch groß aufregen, es sei denn, er ist egoistisch und geizig. Es ist ja auch nicht so, dass Deutschland nichts aus dem Gemeinschaftstopf zurück bekommen würde, aber das muss nicht weiter vertieft werden.
Deutschland und UK sind Nettozahler, insbesondere Deutschland hat über die Jahre viele Milliarden in anderen Ländern versenkt, von denen nie wieder ein Pfennig zurückkommen wird. Wenn wir so blendend an der EU verdienen und profitieren, weshalb verschlechtern sich dann Lebensbedingungen und Infrastruktur ständig?
(30.06.2021, 12:39)Klartexter schrieb: Es ist sicher so, dass manches in der EU verbessert werden sollte, aber insgesamt gesehen bringt die Zugehörigkeit zur EU jedem Land mehr Vor- wie Nachteile.
Eine EG/EWG hat viele Vorteile gebracht, die EU ist ein undemokratisches Desaster, das an den Bürgern vorbei von der politischen Elite ins Leben gerufen wurde.
Martin