23.07.2018, 15:03
(23.07.2018, 14:29)Lueginsland schrieb: Der Ursprung des Schlernhauses geht auf den Bau des damaligen Deutschen und Österreichischen Alpenvereins zurück,
später vom Südtiroler Alpenverein (SAV) übernommen.
Nach Enteignung des SAV wurde das Schlernhaus dem Italienischen Alpenverein (CAI) zugesprochen, dessen Bozener Sektion heute das Haus führt.
So wundert es mich, dass bei deinem Besuch dort überhaupt über die Problematik zu Ungunsten Italiens diskutiert wurde.
Ja, und? In Bozen spricht man deutsch und fühlt sich auch deutsch. "Bolzano" ist nur für Leute, die sich verfahren haben. Und Völs, wo wir wohnten, hat glaube ich gar keinen italienischen Namen. Doch, hat es. Fiè allo Sciliar. Ich würde aber dort in der Gegend nicht nach dem Weg nach Fiè allo Sciliar fragen. Den kennt da kein Mensch.
Und was hat bitte der Eigentümer eines öffentlichen Gasthauses mit den Gesprächen zu tun, die die Gäste dort führen? Darf man denn in Hilton-Hotels nur über teure Damenschuhe, exklusive Handtaschen, Designerklamotten und schlechte Filme und Fernsehserien reden, nur weil Paris Hilton mal einen Teil davon erben wird?
Mich wundert das, dass dich das wundert. Die haben halt recht laut die erste Strophe des Deutschlandlieds gesungen. Das ist ja für Nachkriegsdeutsche immer ein Trigger, vor allem diese erste Strophe, weil man die offiziell seit 1945 nicht mehr so mag bei uns. Und wir haben sie interessiert gefragt, warum sie gerade die singen. Die folgende längere Diskussion ergab sich dann ganz von selbst. Im Prinzip lautete deren Begründung übrigens, dass sie sich nicht gerade ein Großdeutschland wünschen. Frankreich, Polen und Russland könne man ruhig in Ruhe lassen. Aber gegen eine Erweiterung Deutschlands um ein paar hundert Kilometer nach Süden hätten sie nicht das Geringste einzuwenden. Der tiefere Grund war, auch das kam raus, dass ihnen die Steuerlast viel zu hoch vorkam für das, was sie davon hätten, weil das ganze Geld in die südlichen Landesteile an die "faulen Italiener" ginge.