10.03.2018, 11:04
(10.03.2018, 10:36)Klartexter schrieb:Bei aller Wertschätzung, leopold, darf ich Sie an Ihren eigenen Beitrag erinnern, den ich nachfolgend zitiere. Ob sich Gabriel die Kanzlerschaft zugetraut hätte wissen weder Sie noch ich. Aber jemand ins Rennen zu schicken, dessen Umfragewerte schlecht sind, macht in keiner Partei viel Sinn. Gabriels Werte in Umfragen sind auch erst nach seinem Rücktritt und dem Wechsel vom Wirtschafts- ins Außenministerium gestiegen.
Die Fettung und Färbung wurde von mir vorgenommen. Heute wissen wir, dass Herr Schulz eben doch nicht zur Gefahr für Merkel und Union wurde, eher schon für die SPD.
Aber das ist ja gerade der Punkt: Gabriel hat immer wieder gezögert und gezaudert und im Falle von Schulz so lange mit seiner Entscheidung gewartet, bis dieser eigentlich keine Chance mehr hatte, eine erfolgversprechende Wahlkampagne aufzuziehen. Kürzlich war zu lesen, dass die SPD- Zentrale sich schon auf Gabriel vorbereitet hatte und dann wieder umsteuern musste. Zudem hat Gabriel während des Wahlkampfs immer wieder dazwischengefunkt. Er wollte wohl keinen Kanzler Schulz, sondern hoffte insgeheim, dass er nach Merkel nochmal eine Chance bekommt.
Die Gründe für Schulz' Scheitern liegen in dieser unzureichenden Vorbereitung, im Umstand, dass sich Seehofer und Merkel plötzlich wieder vertragen haben, als sie die Gefahr heraufziehen sahen, und bei der Presse, die Schulz erst gehypt und dann niedergeschrieben hat. Natürlich hat Schulz als politischer Newcomer in Berlin auch jede Menge Fehler gemacht, die entscheidenden aber erst nach der Wahl. Da hat er gezeigt, dass er es nicht kann. Deswegen ist er jetzt weg. Und Gabriel auch.