(07.01.2018, 19:35)TomPaul schrieb: Ich kann Deine Beobachtungen bestätigen.
Kein Wunder, die beruhen ja auch auf jahrelangen sorgfältigen Beobachtungen
in the wild.
Zu der Flaschen / Dosen / Pringles-Geschichte noch. Es wäre ja auch gewisses Interesse gegeben, dass die Cola-Flasche beim Erwerb nicht mehrfach umfällt. Gerade die Cola, die im Beispielfall oben von dem Mädel gekauft wird, die noch die Rolle Pringles hat, diese Cola ist doch meist zum alsbaldigen Verzehr bestimmt. Und wenn eine Colaflasche unhergerollt oder umgefallen ist, kurz bevor man sie aufmacht, dann macht sich die Cola beim Öffnen selbständig. Man kann natürlich auch das beobachten, im Sommer außen vor den Eingängen. Zu einem Lerneffekt führt es offenbar nicht.
(07.01.2018, 19:35)TomPaul schrieb: Kann mir einer erklären, warum die Rentner abends einkaufen gehen müssen? Die haben doch tagsüber Zeit ihre Einkäufe zu tätigen. Die behindern die Menschen, die von Arbeit kommen und noch schnell etwas aus dem Supermarkt brauchen.
Ich habe mir darüber auch Gedanken gemacht, als ich einen Job in FFB hatte, zu dem ich gut 40 km einfach pendeln musste. Damals war der Ladenschluss noch gesetzlich auf 18 Uhr.
Vor der Arbeit hatten die Läden noch nicht auf. Nach der Arbeit, aus der man nie pünktlich rauskam, reichte die Zeit allenfalls für ein paar Kleinigkeiten, oft auch für gar nichts, weil selbst der Supermarkt in FFB schon zu hatte. An einen Einkauf in einem Supermarkt, von dem man auch Prospekte mit Sonderangeboten im Briefkasten hatte, war nicht zu denken. Das war zeitlich einfach nicht drin. Manchmal lief es wirklich auf "Tanke" raus und dann gab es halt eine Packung Miracoli zum Abendessen. (War aber eigentlich egal. Das Salär war ziemlich gut. Es geht mir nur darum, den Zeitdruck darzustellen.)
Es blieb also die Mittagspause, um um 12 Uhr "schnell" aus dem Büro zu sputen, alles einzukaufen, es dann ins Auto zu verfrachten (man will ja nicht volle Einkaufstüten in einem Büro mit Publikumsverkehr den ganzen Nachmittag über abstellen) und dann wieder ins Büro zurückzuhetzen. (Man kann auf diese Weise auch längst nicht alles kaufen. Z.B. keine TK-Produkte im Sommer oder keine Getränke, wenn das Thermometer Minustemperaturen zeigt. Das stresste also ungemein, weil eh immer irgendwas fehlte, selbst wenn man alles, was möglich war, in der Mittagspause besorgt hat. Und "schnell" in Anführungszeichen, weil so ein Einkauf die ganze Mittagspause verschluckt hat. Da reichte es hinterher meistens nicht mal mehr für eine Zigarette vor der Tür.)
Und der Supermarkt in FFB (ich glaube, es war ein Tengelmann) war zwischen 12 und 13 Uhr voller Rentnerinnen. Irgendwann habe ich mal eine Verkäuferin gefragt, ob das den ganzen Tag über so sei. Nein, die vielen Rentnerinnen kämen immer nur zur Mittagszeit. Mir ist das Gesicht stehengeblieben. Ich habe fassungslos irgendsowas gestammelt wie "Aber... Warum!? Die haben doch den ganzen Tag Zeit!" Ja, schon, meinte sie. Aber mittags treffe man eben die meisten Bekannten im Laden.
Es war also ein Teufelskreis, ein
circulus vitiosus. Es waren mittags so viele Rentner im Laden,
weil mittags so viele Rentner im Laden waren, musste ich in jenem Augenblick erkennen und erschrak sogleich zutiefst und bis ins innerste Mark vor den fürchterlichen Konsequenzen, die sich daraus ergaben. Der Feind erschien mir nun übermächtig und beinahe unbesiegbar. Ich konnte sie nicht alle... neutralisieren, sie würden mich durch ihre schiere Anzahl überwältigen. Der Tag war nicht gewiss, aber es würde zweifellos am Mittag sein.
Guter Rat war jetzt teuer. Ich war kurz davor, ein Volksbegehren zu initiieren. "Kein Zugang für über 65-Jährige in Einzelhandelsgeschäfte zwischen 11.30 und 14.00 Uhr" oder "Altersruhegeldempfänger müssen mittags leider draußen bleiben". Oder gesetzlich vorgeschriebene, spezielle Kassen im Supermarkt, je nach Alter. Da hätten sie sich dann gegenseitig aufhalten können, so lange sie wollten. Aber die Regierung ist mir dann zuvorgekommen und hat den Ladenschluss verlängert.